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13 Okt 2023Magazine, Cars

Das Purosangue Beifahrer-Erlebnis

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Das Purosangue Beifahrer-Erlebnis

Ferraris werden vor allem für den Fahrer selbst gebaut. Aber auch im Fond ist der Purosangue eine Offenbarung

Text: Jason Barlow

Als erster viertüriger Ferrari in der langen Geschichte des Unternehmens bietet der Purosangue die Gelegenheit, das rundum vollendete Erlebnis im Fahrgastraum zu veranschaulichen. Der Wagen überzeugt durch eine ausdrucksstarke, moderne Optik. Herzstück dieser optischen Dramatik sind die von Ferrari als ‚Welcome Doors‘ bezeichneten Türen. 

Sie werden elektrisch betätigt und geben den Blick auf ein beeindruckendes Interieur frei. Der Purosangue hat zwar eine konventionelle B-Säule, die notwendig ist, um seine strukturelle Steifigkeit zu bewahren, aber das Öffnen der hinteren Flügeltüren ist ein rundum theatralischer Moment. 





Treten Sie ein und entdecken Sie, warum das Innenerlebnis des Purosangue mit keinem anderen Tänzelnden Pferd vergleichbar ist




Dies ist das erste Ferrari-Interieur mit vier unabhängig voneinander einstellbaren Sitzen – mit beheizten Rückenlehnen und Massagefunktion. Es gibt genügend Platz und einen beneidenswerten Komfort für vier groß gewachsene Personen. Das galt auch schon für den vorherigen Viersitzer von Ferrari, den GTC4Lusso Shooting Break, aber der Ein- und Ausstieg ist einfacher, und das Gefühl der Luftigkeit ist stärker ausgeprägt. 

Ferrari hat für den SF90 ein so genanntes Dual Zone-Cockpit entwickelt. Es hat sich hier zu vier verschiedenen Bereichen weiterentwickelt, die jeweils durch eine fantasievolle Nutzung von Volumen, Materialien, Farben und Funktionalität abgegrenzt sind. Man könnte sogar behaupten, dass der Fond der beste Ort ist, um alles in sich aufzunehmen. 

Das Armaturenbrett besteht aus zwei fließenden Formen, die in der Mitte zusammenlaufen und eine ausgeprägte ästhetische und ergonomische Note haben. Vor dem Fahrer befindet sich ein großes, vollständig konfigurierbares Display mit einer modernen MMS (Mensch-Maschine-Schnittstelle). Das Lenkrad ist übersät mit Bedienelementen, darunter ein ‚bis zur Betätigung unsichtbarer‘ Knopf für den Motorstart, Schalter für die Scheibenwischer und Lichter, sowie der berühmte Manettino, mit dem sich die Fahrwerkseinstellungen ändern lassen. Am faszinierendsten sind die mit dem Daumen zu bedienenden Track-Pads an den Lenkradspeichen, mit denen der Fahrer durch die Audio-Einstellungen und andere Funktionen auf dem Instrumentendisplay scrollen kann. ‚Augen auf die Straße, Hände ans Lenkrad‘ ist das Mantra von Ferrari. 




Trotz der Vielzahl an Innovationen und Technologien in den vier Türen gibt es immer noch viel Platz für vier große Personen, um bequem zu sitzen




Beim Purosangue gibt es jedoch einige neue Entwicklungen. Der Beifahrer hat die volle Kontrolle über das Infotainment, und jeder Sitz im Fahrzeug kann personalisiert werden. Sie lassen sich alle unabhängig voneinander verstellen. Die Klimasteuerung erfolgt über einen zentralen Drehregler, der ebenfalls unscheinbar ist, bis er angetippt wird und ins Blickfeld kommt. Ihre Mechanik ist gut gedämpft und erinnert an einen Präzisions-Chronographen. (Weiter hinten gibt es einen zweiten Drehregler.) 

Der Mitteltunnel ist ebenfalls vom Fond aus besser zu erkennen. Er bildet ein Y-förmiges Strukturelement, das die fließenden Formen der gesamten Kabine verbindet. An einem Ende befindet sich die raffinierte Schaltkulisse aus Metall – eine fantasievolle Hommage an die klassische Ferrari-Konfiguration. 





Von den Rücksitzen bis zum Lenkrad ist der Innenraum eine Welt voller individueller Personalisierung, Funktionalität und unverwechselbarem Luxus




Sogar die Tasten für die elektrischen Fensterheber wurden neu gestaltet, der doppelte Becherhalter ist aus Glas, und die Ablage für den Schlüssel schmiegt sich an die Ladezone für kabellose Geräte. Zweckmäßigkeit heißt das Zauberwort. Es gibt sogar geräumige Ablagefächer. Wenn Sie im Fond Platz nehmen, haben Sie Zeit, die Form, das Design und die Struktur der Türverkleidungen zu bewundern. Zweifelsohne eine Premiere in einem Ferrari.

Das gilt auch für die Betonung der Nachhaltigkeit. Ferrari gibt an, dass 85 Prozent der Innenverkleidung aus nachhaltiger Produktion stammen. Zu den verwendeten Materialien gehören Polyamid, das aus Fischernetzen recycelt wurde, und eine neue Version von Alcantara, die zu 68 Prozent aus Post-Consumer-Recycling-Polyester besteht. Anstelle einer Matte kann auch ein kugelsicherer ballistischer Stoff verwendet werden, wie er in Militäruniformen zum Einsatz kommt. Ziel ist es, eine Robustheit, die der anspruchsvollen Aufgabe des Fahrzeugs gerecht wird, und eine Alltagstauglichkeit auch in schwierigen Umgebungen zu erreichen. 




Dies ist der erste Ferrari, der über vier unabhängig voneinander verstellbare Sitze mit beheizten Rückenlehnen verfügt, die auf Knopfdruck auch eine wohltuende Massage durchführen können




Optional ist auch ein Carbonfaser-Gewebe verfügbar, in das ein extrem feiner Kupferdraht integriert ist. Ergebnis: Das Interieur des Purosangue ist ein absolutes Novum – nicht nur für einen Ferrari, sondern für die gesamte Automobilbranche. Der deutsche Spezialist Burmester liefert das Audiosystem, eine 3D-Surround-Sound-Anlage mit 21 Lautsprechern, die neue Maßstäbe in Sachen Klangqualität und Klarheit setzt. Der ‚Bändchen‘-Hochtöner feiert hier sein Debüt in der Automobilindustrie, und der Subwoofer ist in einem eigenen geschlossenen Gehäuse untergebracht, das für einen rundum klaren Bass sorgt. 

Eine Metapher für den Purosangue selbst. Alle Frequenzen werden in spektakulärer Fülle abgedeckt.  





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