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06 Sep 2022Magazine, Cars, Passion

Eine unglaubliche Reise

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Eine unglaubliche Reise

25.000 Meilen. 72 Tage. Sieben Nationen. Wie ein Mann mit seinem Ferrari 458 Spider unter den denkbar schwierigsten Bedingungen einige der schönsten Länder der Welt durchquerte

Text: Tim Bradley

Fotos: Shahaf Galil

Für viele Menschen sind Abenteuergeist und Abenteuer etwas Ungewöhnliches. Aufregende Erlebnisse, die viel Mut erfordern. Man verlässt seine Komfortzone, geht unbekannte Risiken ein, begibt sich möglicherweise in Gefahr. Eine Reise, bei der fast alles passieren kann, erzeugt Nervenkitzel. Wenn man seine Pläne für ein derartiges Unternehmen offenbart, bekommt man oft Dinge zu hören wie „Du musst verrückt sein“ oder „Warum in aller Welt willst du das tun?“.


Auch die Idee, mit einem Ferrari 458 Spider für mehr als zwei Monate völlig alleine und mit Sommerreifen durch die verschneiten Berge Skandinaviens zu fahren, könnte man für solch einen verrückten Plan halten. Doch Shahaf Galil sah das ganz anders: Für ihn war es eine Herausforderung, die er nur allzu gerne annahm. Eine Herausforderung, die ihm am Ende weit mehr gab, als er erwartet hätte. Und die ihn ein weiteres Mal von der Qualität der Autos von Ferrari überzeugen konnte.





Wilde Tiere waren nur eines der Probleme, mit denen Shahaf konfrontiert war, als er seinen Ferrari 458 Spider 25.000 Meilen quer durch Skandinavien steuerte




Ende 2021 fuhr der Chef eines israelischen Softwareunternehmens also in einem Zeitraum von über zwei Monaten in einem schwarzen 458 Spider jeden Tag stundenlang durch die Gegend und durchquerte dabei sieben Länder, Flüsse und Meere, bestieg Berge, begegnete Horden wilder Tiere, kämpfte gegen Erschöpfung und wurde Zeuge atemberaubender Naturwunder.


Shahaf ist so freundlich und erzählt uns von seinen Erlebnissen. Er hatte schon immer ein Faible für Autos und Erkundungstouren. „Während meiner Zeit in den Vereinigten Staaten habe ich oft lange Roadtrips in die Natur gestartet. Seit meiner Kindheit habe ich mich für Abenteuer begeistert und mir vorgestellt, ich wäre eine Art Pirat“, berichtet er. „Viele Jahre später dann – nach einer Art Mini-Tour durch Europa in einem gemieteten Ferrari, die mich über die Alpen bis nach Venedig geführt hatte – dachte ich mir: ,Okay, und was ist mein nächster Plan?'“






Der 458 Spider hielt den anspruchsvollen Bedingungen und Distanzen hervorragend stand




Seine Antwort darauf? Kein Mietwagen mehr, sondern der Kauf eines Ferrari 458 Spider, um sich damit auf eine epische Tour zu begeben: Von München aus ging die Reise durch ganz Deutschland, Dänemark, Schweden und das restliche Skandinavien – etwa 25.000 Meilen in über 72 Tagen. „Meine Wahl fiel auf den 458, weil ich seinen Sound liebe und es toll finde, wie er sich fährt, es ist einfach unglaublich“, erklärt Shahaf.


„Eigentlich hatte ich gar keine so lange Reise geplant. Doch sobald ich ein neues Land erreichte, wollte ich es von meiner Liste abhaken und das Abenteuer fortsetzen.“


Natürlich war die Reise nicht ohne Probleme. Da in einigen Ländern noch immer strenge Corona-Regeln galten, wurde Shahaf zweimal die Einreise nach Norwegen verweigert. Einmal wurde er sogar ausgewiesen. Für eine Woche musste er in Quarantäne. Und mit Wintereinbruch in Skandinavien kamen ihm echte Zweifel, ob sein Auto den schwierigen Straßenverhältnissen und den sinkenden Temperaturen standhalten würde. Sorgen, die sich am Ende als unbegründet erwiesen.






Obwohl er an manchen Tagen bis zu 18 Stunden unterwegs war, sagt Shahaf, dass die Reise wirklich unvergesslich war, mit einigen magischen Sehenswürdigkeiten




„Ich konnte spüren, wie Steine gegen die Unterseite des Autos kratzten“, sagt er. „Es gab Schnee, es gab Wellen. Aber als ich das Auto am Ende der Reise zur Inspektion brachte, war alles in bester Ordnung. Ich war begeistert. Sogar die Reifen waren in perfektem Zustand.“


Shahaf fuhr bis zu zehn Stunden am Tag und fühlte sich täglich mehr mit seinem Auto verbunden, sein ständiger Begleiter auf der beschwerlichen Reise. „Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber manchmal hatte ich das Gefühl, als würde das Auto auf mich aufpassen“, sagt Shahaf.





Shahaf had to take some 32 different ferry journeys in order to cross Scandinavia




Und er fährt fort: „Einige Landschaften, die ich in Island und Norwegen durchquerte, waren schier unglaublich – wahre Wunder der Natur. Endlos scheinende Horizonte. Weite Felder aus rotem Moos, das kristallgrüne Meer mit versprengten Inseln und sieben Regenbögen auf einmal. Jeder Tag schien noch unglaublichere Eindrücke bereitzuhalten.“


Und stets dabei war der unerschütterliche 458, den Shahaf auch auf sein nächstes Abenteuer mitnehmen möchte. Er sagt: „Für mich ist er ein Kunstwerk. Es heißt, dass ein gutes Kunstwerk zum Nachdenken anregt. Ein großartiges Kunstwerk verändert uns. Und dieses Auto hat mich definitiv zum Besseren verändert.“





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