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26 MärMagazine, Passion

One Flag

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One Flag

Die neue Rennsaison kommt in die Gänge und rückt die Fahrer ins Rampenlicht. Gleichzeitig demonstriert der exklusive Zugang zu Schlüsselpersonen bei der Scuderia und bei Endurance die Kultur der Teamarbeit, die Ferrari zum weltweit erfolgreichsten Rennstall gemacht hat

Text: Daniele Bresciani / Fotos: Maki Galimberti

In einer Sportart, bei der die Maschine zweifellos eine sehr wichtige Rolle spielt, zählt nach wie vor der menschliche Faktor. Die Fahrer von heute, die aktuell bei der Formel 1 und der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft antreten, sind sich dessen bewusst, ebenso wie diejenigen, die mit ihnen während der gesamten Saison zusammenarbeiten und auch an ihrer Auswahl beteiligt waren.





Scuderia-Teamchef Fred Vasseur (Mitte) erzählt einen Witz mit den Formel-1-Fahrern Charles Leclerc (links) und Carlos Sainz




„Fahrer müssen nicht die besten Freunde sein, aber sie müssen gut zusammenarbeiten können“, erklärt Fred Vasseur, Teamchef der Scuderia. „Außerdem gibt es einige Eigenschaften, die man erst dann erkennt, wenn sie auf die Probe gestellt werden. Es lässt sich schwer vorhersagen, wie ein Rennfahrer auf eine schwierige Situation reagiert. Wenn ich jedoch ein gemeinsames Merkmal der Formel-1-Fahrer hervorheben müsste, dann würde ich sagen, es ist die Fähigkeit, mit ihrer obsessiven Liebe zum Detail alle, auch sich selbst, unter Druck zu setzen.“ 




Mit seinem neuen Look und modernster Technik ist Ferraris neuestes SF-24 F1-Auto darauf ausgelegt, Rennen zu gewinnen. Aber der menschliche Faktor hinter jedem Renneinsatz ist ebenso wichtig




Auch Antonello Coletta, Global Head von Endurance und Corse Clienti, musste auf die Details achten. Dies war insbesondere letztes Jahr der Fall, als Ferrari in die Prototypenklasse der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft zurückkehrte und er nicht nur zwei Fahrer, sondern zwei komplette Teams für die beiden 499P-Hypercars aufstellen musste. „Dazu mussten mehrere Faktoren berücksichtigt werden: der Fahrstil jedes Fahrers, seine körperliche Verfassung, sein Charakter und seine Herangehensweise an den Rennsport. Und als die beiden Crews dann erst einmal zusammengestellt waren, war es essenziell, dass sie gut miteinander auskamen. Denn obwohl eine gesunde Rivalität zwischen den Boxen eine gute Sache ist, darf man nie vergessen, dass wir alle hinter einer einzigen Ferrari-Flagge antreten.“




Von links: Lilou Wadoux, Davide Rigon, Alessio Rovera, Daniel Serra, Olivier Beretta, Toni Vilander, Giancarlo Fisichella und Andrea Bertolini




Natürlich managen nicht nur die Teamchefs die Fahrer – auch die Ingenieure spielen eine wichtige Rolle. „Langstreckenrennen stellen eine Herausforderung dar, die in gewisser Weise vielschichtig ist“, so Giuliano Salvi, Endurance Race Cars Track Operation Manager. „Obwohl Motorsport von Natur aus ein Einzelsport ist, erfordern Langstreckenrennen die Zusammenarbeit als Team. Und während Formel-1-Fahrer mit Sprintern in der Leichtathletik verglichen werden können, sind Langstreckenfahrer wie Marathonläufer. Sie müssen sich auch stets an variierende Bedingungen anpassen können. Bei einem Rennen, das zwischen sechs und 24 Stunden dauern kann, verschleißen die Reifen, die Streckenbedingungen ändern sich und der Fahrer muss mit allem zurechtkommen, von strahlendem Sonnenschein bis hin zu absoluter Dunkelheit ohne künstliches Licht in der Nacht. Es ist wirklich so, als ob man viele Rennen in einem hätte und der Fahrer sich anpassen muss, um unter all diesen Bedingungen sein Bestes zu geben, was bedeuten kann, nicht jede Runde mit Volldampf zu fahren.“ 




Von links: Robert Shwartzman und Yifei Ye werden den AF Corse 499P fahren; Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen werden den Ferrari 499P mit der Nummer 50 steuern, während Antonio Giovinazzi, Alessandro Pier Guidi und James Calado sich die Fahreraufgaben im 499P mit der Nummer 51 teilen




Deshalb ist „Management“ die Devise, während, aber auch vor einem Rennen. „Das Auto, der Fahrer und das Team müssen als eine Einheit betrachtet werden“, betont Matteo Togninalli, Head of Track Engineering bei der Scuderia. „Der Fahrer hilft uns, das Verhalten von Auto und Reifen zu verstehen, wobei wir uns auf die wichtigsten Einschränkungen konzentrieren, um das von den Entwicklern gelieferte Paket zu optimieren. Jeder Fahrer ist anders, daher müssen wir das Auto wie einen Anzug auf ihn zurechtschneiden, indem wir das Setup, die Strategien zur Fahrzeugsteuerung sowie die Reifen nutzen. Der Fahrer passt sich an das Auto an und das Auto wird an den Fahrer angepasst. Man muss das beste Paket finden, die verfügbaren Tools nutzen und gleichzeitig die Vorschriften einhalten.“




Das Hyperauto Ferrari 499P mit der Nummer 50 (oben) und sein Geschwister mit der Nummer 51 erfordern jeweils eine sorgfältig ausgewählte Crew, die nahtlos zusammenarbeitet und sich hinter der einen Ferrari-Flagge vereint




Kurz gesagt, Intuition, Mut, Instinkt und Führungsqualität sind entscheidende Faktoren. Bei Ferrari können die Fahrer auf die ständige Unterstützung ihrer jeweiligen Teams zählen. Sie werden nicht sich selbst überlassen – nicht so, als wären sie einsame Weltumsegler. Das ist eine ganz andere Disziplin. Aber eine, an der Ferrari bald beteiligt sein wird ... 




Titelbild, von links: Die Scuderia-Fahrer Charles Leclerc und Carlos Sainz gesellen sich zu Ferraris Endurance-Piloten James Calado, Nicklas Nielsen und Miguel Molina




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