Ferrari logo

Reisen mit Stil

31 ottobre 2019

Enrico Dal Buono

Der international bekannte Industriedesigner Marc Newson arbeitete (abermals) mit Ferrari zusammen, um ein exklusives Gepäck-Set zu kreieren, das die anspruchsvollen Kunden des springenden Pferds weltweit auf ihren Reisen begleitet.


In einem Portrait vom Januar 2012 bezeichnete die New York Times den australischen Designer Marc Newson als den „wohl einflussreichsten Industriedesigner seiner Generation und als den führenden Vertreter des so genannten Design-Art-Movement.“ Dass Newson und Ferrari zusammenarbeiten, ist also nicht weiter überraschend: 2018 arbeitete er gemeinsam mit Maranello an einem Buchprojekt, der „Ferrari Art & Collector’s Edition“, die bei Taschen herauskam und die Geschichte des Unternehmens erzählt. Die Premium-Ausgabe wird von einer Aluminium-Stütze begleitet, die Newson entworfen hat. Nun arbeiten die beiden wieder zusammen, diesmal an einer Reisegepäck-Linie, die vom italienischen Nobel-Lederwarenhersteller Schedoni produziert wird, der seit über 50 Jahren maßangefertigte Koffer für die Autos aus Maranello fertigt.

Die sechs Produkte – Trolley, Reisetasche, Kleidersack, Koffer und ein Quarantottore (ein 48-Stunden-Koffer mit Platz für ein Set Kleidung zum Wechseln und Übernachtungsausstattung) – sind in den Hauptfarben der Ferrari Innenraumausstattung plus in einem farblichen „Bonustrack“ erhältlich: Vinaccia, ein exklusiv für diese Kollektion entwickelter Weinrot-Ton. Mit der Gepäck-Serie aus Maranello wird die Ferrari-Ästhetik tragbar. Die Struktur des Außenleders ist von den Ventildeckeln der Ferrari-Motoren inspiriert, die Aluminium-Details folgen denen der Autos (und wurden von denselben Lieferanten hergestellt). 

Der patentierte Schiebemechanismus des Teleskopgriffs des Trolleys wurde gemeinsam mit Ferrari-Ingenieuren entwickelt, die bei der Technik der LaFerrari-Pedale Anleihe nahmen. Jedes einzelne Stück der Kollektion ist einzigartig und mit einer Fahrgestellnummer ausgestattet, genau wie bei den Autos von Ferrari. Mit anderen Worten wird der Zweck der Beförderung von Menschen in den Zweck der Beförderung von Bekleidung, persönlichen Gegenständen und Dokumenten umgewandelt. „Das ist aus meiner Sicht eine ziemlich natürliche Transformation“, stellt der 55-jährige Designer, der in Sidney geboren wurde, fest. „Ich sehe die Autos von Ferrari – mit ihrer Kombination von ikonischem Appeal, Purismus und Leistung – zuallererst und vor allem als schöne Objekte, und erst danach als Fahrzeuge“, sagt Newson, der selbst einen Ferrari 857S von 1955 besitzt.

Einen Ferrari erkennt man aus einer Distanz von über hundert Metern, und das hält der Designer für eine der wertvollsten Eigenschaften der Marke aus Maranello. „Die Herausforderung bestand darin, innerhalb der erforderlichen Proportionen dasselbe Ergebnis für die Gepäckstücke zu erzielen“, erzählt er. „Der Vorteil ist, dass ich dank der Originalität des Projekts von Anfang an die Maßstäbe setzen konnte. Ich bearbeite nicht gerne bereits bestehende Produkte und glücklicherweise handelte es sich in diesem Fall um ein unbearbeitetes Terrain, bei dem alle Formen erst noch festgelegt werden mussten.“

Doch es gab ein paar praktische Probleme zu lösen. „Beispielsweise wurden die Koffer so entworfen, dass sie in den Kofferraum eines Ferrari passen wie Austern in ihre Schalen“, erklärt Newson. „Für jedes Modell aus Maranello gibt es ein passendes Gepäck-Set: jedes ist ein Ferrari Passepartout.“ Um Inspirationen zu finden, musste Newson nicht weit gehen: Das Muster des Ferrari-Futterstoffs – mit geschmeidigen, geschwungenen Linien – wurde von den sanften Hügeln der Emilia-Romagna und den historischen Designs der Marke inspiriert, während das Gelb für die Innenseite der Koffer mit der architektonischen Tradition der Stadt Modena korrespondiert. „Doch dieses Gepäck ist – genau wie die Autos, für die sie entworfen wurden – nicht für einen ausschließlich italienischen Kontext gedacht. Es sind internationale Objekte, universell, für die Bürger dieser Welt.“

Die sechs Produkte werden jeweils über den Personalisierungskatalog eines jeden Autos angeboten. Newson sieht jeden Kunden in seiner Ganzheitlichkeit. „Die Gepäckstücke wurden nicht nur dafür entworfen, um die Autos zu ergänzen: Sie müssen ebenso in der Lage sein, den Käufer bei jeder Reise zu begleiten – ganz gleich, ob mit dem Auto, dem Flugzeug, dem Schiff oder dem Helikopter“, erklärt er. „Es ist sehr wahrscheinlich, das der Ferrari-Kunde ein Reisender ist.“ Ein Reisender, für den das Reisen nicht einfach eine Bewegung von Punkt A nach Punkt B ist, sondern zu den Freuden des Lebens gehört.