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Pace Notes: die Geschichte der Pace Cars von Ferrari

18 maggio 2018

Text: Chris Rees

Ferraris kommen schon lange als Pace Cars zum Einsatz – sie sind oft die unbekannten Helden der Rennen


Bei jedem Rennen spielt ein Auto eine maßgebliche Rolle, doch diese Rolle wird selten gebührend gefeiert. Obwohl man es oft an der Spitze des Feldes erblickt, wird dieses Auto kaum erwähnt und taucht niemals in der Endwertung auf. Die Rede ist hier natürlich vom "Pace Car", dem Safety Car. Jenem Auto, das während eines Rennens eingreift, wenn ein Zwischenfall die Drosselung des Renntempos erfordert, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten. Ein Pace Car muss schnell fahren können, seine Geschwindigkeit muss hoch genug sein, damit die Rennwagen ihre hoch getunten Komponenten in einem effektiven "Betriebsfenster" halten können.

Und welches Auto wäre für diese Aufgaben besser geeignet als ein Ferrari? Leistungsstark und kraftvoll, sind Ferrari-Straßenfahrzeuge für diese Rolle geradezu perfekt. Kraftvoll? Genau: Das 488 GTB Pace Car der aktuellen Ferrari Challenge Serie hat mehr Motorleistung als jedes andere Safety Car in der gesamten Geschichte der Formel 1. Eines der berühmtesten Pace Cars überhaupt war ein Ferrari 348 TB, der zu einem ikonischen Anblick auf den Rennstrecken in Italien wurde. Der 348 TB wurde vom österreichischen Formel-1-Fahrer Gerhard Berger nach einem Unfall beim Grand Prix von San Marino in Imola 1989 am Steuer seines Ferrari F1-Autos als Dankeschön an die Rettungsdienste gespendet. Bemerkenswert ist, dass dieses 348 TB-Safety-Car sogar noch beim Formel 1-Grand Prix in Monza 2013 zu sehen war.

Nur sehr wenige Autos werden speziell als Sicherheitsautos gebaut. Eine Ausnahme ist hier das Ferrari Mondial PPG Pace Car, das in den späten 1980ern für das Indy 500 in den Vereinigten Staaten gefertigt wurde. Dieser einzigartige Ferrari war bei Dutzenden von Indy Car World Series-Rennen in den USA im Einsatz und tauchte in den 1990er Jahren auch auf mehreren europäischen Strecken auf.In den 25 Jahren der Ferrari Challenge Marken-Rennserie wurden Ferrari Pace Cars zu einem sehr vertrauten Anblick. Viele Ferrari-Modelle wurden in der Serie als Pace Cars eingesetzt, vom F430 bis hin zum 458 Italia. Letzterer tauchte sogar am Infineon Raceway in Kalifornien und bei einer Begleitveranstaltung beim Formel-1-Grand-Prix von Singapur auf.

Der Ferrari California war auch schon oft als Safety-Car im Einsatz, insbesondere im amerikanischen Bundesstaat, der dem Auto seinen Namen gab, wo er auf dem berühmten Laguna Seca Raceway in Kalifornien auftauchte. Mittlerweile werden der Ferrari FF und GTC4Lusso mit ihrem Allradantrieb bei vielen Rennen als Pace Car eingesetzt. 2016 debütierte der 488 GTB als Ferrari Challenge Safety Car ein Jahr vor dem 488 als Modell, auf dem die Challenge-Rennwagen basieren sollten.Er ist auch heute noch die erste Wahl in der Challenge-Serie. Das vielleicht außergewöhnlichste Ferrari-Safety Car von allen konnte man jedoch beim 72. Goodwood Road Racing Club Members Meeting 2014 in Großbritannien sehen: zwei Ferrari F40!