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1958: Mike Hawthorn wird Weltmeister

11 settembre 2019

Beinahe aus Zufall wurde Mike Hawthorn Rennpilot. Jahrgang 1929, die Leidenschaft vom Vater geerbt, viel Enthusiasmus und Biss. Sein Debüt 1952 bei der Eastern Trophy von Goodwood verschafft ihm einen Namen in der Welt des Rennsports, und der junge Mann hat sich diesen nicht aus Zufall erobert. Wenige Monate später wiederholt sich das Ganze in Boreham, unter strömendem Regen. Nach diesen und weiteren, ähnlich bedeutenden Leistungen wird Enzo Ferrari auf ihn aufmerksam und nimmt ihn für die Saison 1953 unter Vertrag. Hawthorn wird Teil der Scuderia Ferrari und erreicht beim Großen Preis von Frankreich den ersten Platz:

Er ist mit seinen gerade 24 Jahren der jüngste Sieger eines Formel-1-Rennens aller Zeiten und auch der erste Engländer in der Geschichte.1958 schickt Ferrari ihn mit dem 246 F1 ins Rennen: Hawthorn erringt einen dritten Platz in Argentinien, während er in Monaco aufgrund eines Defekts an der Benzinpumpe aufgeben muss. 

Den Großen Preis der Niederlande entscheidet Stirling Moss, der für Vanwall antritt, für sich; der 5. Platz geht an Hawthorn. Auch in Belgien dominiert dank Tony Brooks das englische Team, auch wenn es Hawthorn gelingt, den zweiten Platz zu erobern. Beim folgenden Großen Preis von Frankreich erzielt Mike Hawthorn seinen ersten und einzigen Sieg der Saison, vor Moss und dem anderen Ferrari von Wolfgang Von Trips. In Großbritannien erringt die Scuderia Ferrari einen Doppelsieg mit Collins, der sich vor Hawthorn platziert.

Die letzten fünf Rennen der Saison gestalten sich als Zweimannstücke für Brooks und Moss mit ihren Vanwalls, doch am Ende der Saison geht der Fahrer-Weltmeistertitel paradoxerweise – mit nur einem Punkt Vorsprung vor Moss – an Hawthorn: Der englische Pilot der Scuderia Ferrari kann eine größere Anzahl an Platzierungen vorweisen, gut fünf zweite Plätze und fünf schnellste Runden, die damals einen Punkt zählten. Moss hingegen hatte viermal gesiegt, war aber auch fünfmal zum Aufgeben gezwungen gewesen.

Ferraris Rückkehr an die Spitze wurde allerdings von drei schweren Trauerfällen überschattet. In Reims erliegt Luigi Musso seinen Verletzungen, nachdem er in der Curve du Calvaire von der Straße abgekommen war; in Deutschland erwartet Peter Collins dasselbe Schicksal. Der Engländer verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus, nachdem sich sein Auto mehrmals überschlagen hatte und schließlich gegen einen Baum geprallt war.

Die Ironie des Schicksals wollte, dass auch Hawthorn bei einem Autounfall in der Umgebung von London ums Leben kam – nach seinem Rücktritt als Rennfahrer und wenige Wochen nach seinem Weltmeistersieg.