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Das Rennen beginnt jetzt

24 marzo 2021

Ben Pulman

Der Start der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2021 steht vor der Tür! Das bedeutet auch, dass wir nur noch zwei Jahre auf das Renndebüt von Ferraris neuem Le Mans Hypercar warten müssen. Hier sein unglaublicher Stammbaum …


Die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2021 ist zum Greifen nah. In wenigen Tagen beginnt der Prolog in Spa-Francorchamps, der offizielle Test vor der Saison. Auf der berühmten belgischen Rennstrecke findet am 1. Mai auch das Eröffnungsrennen der Saison statt. Weitere fünf WEC-Rennen – einschließlich der 24 Stunden von Le Mans – sind für den Rest des Jahres 2021 geplant.

Die neue Saison wird mit Spannung erwartet, nicht zuletzt, weil zwei Ferrari 488 GTE-Rennwagen mit AF Corse in der LMGTE Pro-Klasse antreten werden. Fünf weitere Ferraris starten in der Klasse LMGTE Am. In zwei Jahren jedoch wird die Aufregung noch spürbarer sein …

Grund dafür ist, dass Ferrari für die Ausgabe von 2023 das Debüt eines Le Mans Hypercar (LMH) aus dem Hause Maranello angekündigt hat. Das LMH-Programm wurde ins Leben gerufen, um die modernsten, auf der Rennstrecke eingesetzten Technologien auf die Straße zu bringen – ein Ziel, das das Cavallino Rampante seit 1947 verfolgt. Gleichzeitig wird das Programm die Innovationen im Motorsport antreiben, denn bei Langstreckenrennen müssen sich die Autos unter extremen Bedingungen beweisen. So ist sichergestellt, das Maranello auch in Zukunft mit exzellenten Straßenautos aufwarten wird.

Die neue Spitzenklasse der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft startet im Jahr 2021, doch Ferrari wird sein Debüt in der Hypercar-Kategorie genau fünfzig Jahre nach seiner letzten offiziellen Teilnahme in der Hauptkategorie der Sportwagen-Weltmeisterschaft geben. Die Geschichte des Cavallino Rampante im Langstreckenrennen reicht jedoch weiter zurück. Bereits 1949, nur zwei Jahre nachdem Ferrari sein erstes Auto gebaut hatte, folgte der erste Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans.


In diesen prägenden Jahren nahm Ferrari an zahlreichen unterschiedlichen Langstreckenrennen teil – und gewann: von den Mille Miglia bis hin zum 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps. Die Sportwagen-Weltmeisterschaft wurde 1953 ins Leben gerufen, um große Langstreckenrennen wie diese zu verbinden. Ein wichtiger Punkt war, dass bei diesem Wettbewerb auch der siegreiche Hersteller gekrönt wurde und mehr Anerkennung als in der Formel 1 erhielt, denn bis 1958 gab es dort nur den Fahrertitel, nicht aber den Konstrukteurstitel.

Ferrari gewann in den ersten neun Jahren siebenmal die Sportwagen-Weltmeisterschaft und dominierte die Königsklasse bis in die frühen 1960er Jahre, als die Serie in verschiedene Rennklassen nach Motorleistung unterteilt wurde. Zur gleichen Zeit gewann Ferrari zwischen 1960 und 1965 jedes Jahr das 24-Stunden-Rennen von Le Mans und errang glorreiche Siege wie den Dreifachsieg von 1967 bei den 24 Stunden von Daytona.

Seinen letzten Sieg bei der Sportwagen-Weltmeisterschaft sollte das Cavallino Rampante 1972 erzielen, in einer Saison, die neben Rennen in Daytona und Sebring auch die Teilnahme an der Targa Florio und den 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps, Monza und auf dem Nürburgring umfasste. Ferrari legte einen grandiosen Auftritt hin: Mit dem neuen 312 P – inoffiziell auch als 312 PB bekannt – holte die Marke zehn Siege in zehn Rennen.

Am Ende der Saison 1973 entschloss Ferrari, sich nur noch auf die Formel 1 zu konzentrieren, und es sollte zwei Jahrzehnte dauern, bevor das Unternehmen mit dem springenden Pferd erneut zu den Closed Wheel-Langstreckenrennen zurückkehren würde. Das Warten auf das Comeback hat sich jedoch gelohnt. Im Jahr 1994 gewann der Sportprototyp F333 SP (ein für die Kunden und nicht für das Werk gebauter Rennwagen) bei seinem Debüt. Es war der erste in einer Reihe von vielen Siegen, darunter auch der legendäre Triumph beim 24-Stunden-Rennen von Daytona im Jahr 1998.

Ab der Jahrtausendwende hat Ferrari begonnen, aus seinen Straßenautos Langstrecken-Rennwagen zu entwickeln, dank denen die Kundenteams mit hochkarätiger Unterstützung starten konnten. Alle Modelle konnten Erfolge erzielen: Der F430 GT2 gewann zweimal die GT2-Kategorie in Le Mans, der 458 Italia wiederholte dieses Kunststück und zuletzt triumphierte 2019 der 488 GTE in der LMGTE Pro-Klasse.

Die Sportwagen-Weltmeisterschaft wurde 2012 zur Langstrecken-Weltmeisterschaft. Dort konnte Ferrari 2012, 2013, 2014 und 2016 die GTE-Herstellermeisterschaft für sich entscheiden. 2017 erhielt die Serie offiziellen WM-Status und Ferrari gewann als Antwort darauf sofort den GTE-Fahrertitel.

Das Team AF Corse wird 2021 mit den Fahrern Miguel Molina, Daniel Serra, Alessandro Pier Guidi und James Calado abermals um diese Auszeichnungen kämpfen. Gleichzeitig wird in Maranello die Entwicklung des LMH-Programms zügig fortgesetzt, bevor Ferrari 2023 in die Spitzenklasse der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft zurückkehren wird.

Man darf also gespannt sein...