488 Pista: ein 'fast menschliches' Auto

Chris Rees

Die Insider-Geschichte von Ferraris neuestem Auto aus der Serie Speciale lässt Sie echtes Rennstrecken-Feeling auf der Straße erleben

Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit Ihrem Straßenauto zur Rennstrecke, setzen Ihre Brille auf, gewinnen ein Rennen und fahren dann wieder nach Hause. In den ersten Jahren von Ferrari war das genau so: Rennwagen waren sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke fahrbar. So ist Ferrari aus dieser Idee entstanden. Und der neue Ferrari 488 Pista bringt uns in vielerlei Hinsicht zurück zu diesen Wurzeln und lässt den pionierhaften Racer-for-the-Road-Esprit wiederaufleben. Der 488 Pista ist das neueste und modernste Auto aus Ferraris Serie Speciale – eine Linie, die mit dem 360 Challenge begann und sich durch den 430 Scuderia und den 458 Speciale weiterentwickelte. 

Sie alle bringen die Essenz des Fahrens auf die Straße – das Gefühl, dass das Auto sofort auf die eigenen Eingaben reagiert. Nicola Boari, Leiter Produktmarketing und Mitglied der Geschäftsleitung, erklärt, wie der neue 488 Pista entstanden ist: „Mit dem 488 GTE, der die FIA ​​World Endurance Championship gewonnen hat, und unserem 488 Challenge aus der Single-Make-Serie hatten wir noch nie eine so erfolgreiche Plattform.

Der 488 wurde weltweit auf 25 Rennstrecken getestet und hat sich als ein unglaublich tüchtiges und leistungsstarkes Paket erwiesen. Der Pista ist das tiefgreifendste Upgrade, das wir je bei einem Auto der Serie Speciale vollführt haben. Während es beim 458 Speciale um reinen Spaß ging, ist der 488 Pista definitiv fordernder. Wir haben beispiellose Anstrengungen unternommen, um die Rennseele des Autos zu betonen. 

Niemals kommt man dem Gefühl, in einem unserer reinen Rennwagen zu sitzen, so nahe wie im 488 Pista.“ Das fängt schon bei Ferraris 3,9-Liter-V8-Doppelturbomotor (der in den letzten beiden Jahren den Engine of the Year Award gewonnen hat) an: Der 488 Pista hat 720 PS – rund 50 PS mehr als der 488 GTB. Damit ist er der stärkste Achtzylinder-Motor, den Ferrari je gebaut hat, noch stärker als der 488 Challenge Rennwagen oder der 488 GTE.

Die Beseitigung von 90 kg Gewicht, z.B. durch die Verwendung von leichter Carbonfaser bei Fahrgestell/Karosserie, ist eine große Errungenschaft. Auch beim Motor haben viele Teile „abgespeckt“. Die optionalen Carbonfelgen wiegen 40 Prozent weniger als herkömmliche 488 GTB-Felgen, was die Agilität erhöht und das Rennfeeling verbessert. In der Kabine setzt sich die Rennstrecken-Thematik fort: Alles, was nicht unbedingt notwendig war, wurde entfernt. Die Ergebnisse sind in den Leistungszahlen klar ersichtlich. Der Wagen sprintet in nur 7,6 Sekunden von Null auf 200km/h; verglichen mit der Zeit des 458 Speciale von 9,1 Sekunden ist es ein beispielloser Schritt nach vorne.

Eine neue Schaltstrategie im Race-Modus verkürzt die Schaltzeiten, und die Bremsleistung wird durch Teile aus dem 488 Challenge Rennwagen gesteigert.

Am allerwichtigsten ist vielleicht eine brandneue Ergänzung namens Ferrari Dynamic Enhancer (FDE), die dem Fahrer bei „grenzwertigen“ Kurvenfahrten ein intuitiveres und unmittelbareres Gefühl gibt. Das Ergebnis ist ein Auto mit „fast menschlichen“ Reaktionen, so Boari. Ferraris Erfahrung mit dem 488 GTE bringt deutliche aerodynamische Verbesserungen für den 488 Pista. Die ikonische, innovative Frontpartie namens 'S-Duct' ist der unbestrittene Star der „Aero-Show“. Sie wird durch Streifen hervorgehoben, die dramatisch unter die vordere Stoßstange tauchen.

„Die Kunden der Serie Speciale - von denen einige ihr Auto auf die Rennstrecke bringen - sind auf maximale Leistung ausgerichtet“, so Boari. „Da sich der 488 Pista von einem Rennfahrzeug ableitet, rechnen wir damit, dass dieser Kundenanteil wächst. Wir möchten, dass sie die Möglichkeiten, die dieses Auto bietet, voll ausschöpfen können. Am besten geht das auf der Rennstrecke. Es ist ein wirklich tolles Auto. Man hat das Gefühl, in einem echten Rennwagen zu sitzen, auch wenn das nicht der Fall ist. Es ist immer fesselnd, immer aufregend.“