Schon seit prähistorischen Zeiten kamen zahlreiche Völker über Meere und Inseln nach Japan. Nicht nur aus China. Sondern auch aus viel weiter westlich gelegenen Gefilden, aus Mesopotamien und aus Ägypten. Da jenseits von Japan nur der endlose Pazifische Ozean lag, trafen die Ankömmlinge eine sorgfältige Wahl, was sie bewahren sollten und was sie nicht mehr brauchten. Dementsprechend gestalteten sie ihr Leben.
Das Schriftzeichen 和 (wa) drückt den Geist des japanischen Volkes am besten aus. Abgesehen von ‚sanft‘ und ‚nicht konfrontativ‘ kann es auch ‚harmonisieren‘ oder ‚in Einklang bringen‘ bedeuten. 倭 (wa) war zugleich der alte Name für Japan, der von chinesischen Dynastien verwendet wurde.
Dinge und Konzepte, die sorgfältig ausgewählt und kombiniert worden sind, werden verändert, wenn sie mit der Zeit verändert werden müssen, und bewahrt, wenn sie bewahrt werden müssen. Aus diesem Prozess heraus werden manche Dinge, die entstanden sind und ihren Höhepunkt erreicht haben, bis heute als eine Art ‚reine Linie‘ überliefert. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die japanische Geschichte und Tradition, Kultur und Zivilisation, eine Akkumulation dieses Prozesses sind.
Diesen Sommer fand eine Medientour für Journalisten statt, um Japans Geschichte, Kultur und Gegenwart neu zu entdecken. Dabei wurden drei Ferrari Purosangue auf eine große Tour durch das Land mitgenommen. Die viertägige und ca. 1000 km lange Tour begann in Kyoto, der antiken Hauptstadt, die auf eine 1.300-jährige Geschichte zurückblickt, und führte über Kanazawa, Shirakawa-go, Matsumoto, die fünf Fuji-Seen, Hakone und Yokohama nach Tokio.
Am ersten Tag besuchte die Tour in Kyoto einen Teedosen-Hersteller, der seit 150 Jahren im Geschäft ist, und lernte mehr über die Praxis, Produkte mit Blick auf die Benutzerperspektive zu herzustellen. Sie sind zwar in der Lage, Teedosen zu reparieren, die vor über 100 Jahren verkauft wurden, fertigen aber auch neue Produkte wie Dosen für Kaffeebohnen.
In Kanazawa besichtigte die Tour ein Herrenhaus und einen Garten mit über 150-jähriger Geschichte, das heute als Ryokan (traditionelles japanisches Hotel) genutzt wird, in dem Mahlzeiten serviert werden. Hier lernten die Besucher die nachhaltige Weisheit und den Einfallsreichtum kennen, historisches Erbe nicht nur zu bewahren und im ursprünglichen Zustand zu erhalten, sondern es lebendig und aktuell zu gestalten.
Tag 2: Shirakawa-go, ein Dorf, das zum Weltkulturerbe zählt, war voller Touristen aus aller Welt und bot Ausblicke auf ‚Satoyama‘-Landschaften, die als typisch japanisch gelten.
Nach der Weiterfahrt zur Burg Matsumoto, einem Nationalschatz mit über vier Jahrhunderten Geschichte, gelangte die Tour zum Tobira Onsen im Yatsugatake Nationalpark. Das ist einer von verschiedenen Orten im ganzen Land, die mit ‚Ama-no-Iwato‘ in Verbindung gebracht werden, der Legende, die angeblich die Geschichte der Ursprünge Japans erzählt.
Tag 3: Von der Panoramaroute ‚Venus Line‘ aus konnte das Fahrertrio in der Ferne die herrliche Landschaft des Fuji, Japans heiligstem Berg, erblicken. Die Route des Tages näherte sich diesem göttlichen geografischen Wahrzeichen, das Legenden der Unsterblichkeit beherbergt. Am Suwa-Taisha Schrein, der selbst von einem anderen göttlichen Berg, dem Moriya, umringt wird, sprachen die Fahrer ein Gebet für die Verkehrssicherheit. Nicht nur für die teilnehmenden Journalisten, sondern auch für ihre Fahrzeuge.
Über einen steilen Gebirgspass vom Kofu-Becken aus erreichte die Tour den Kawaguchi-See. Auf der in Yamanashi gelegenen Seite des Fuji, einem Weltkulturerbe-Ort, liegt ein Quintett aus Seen, die als fünf Fuji-Seen bekannt sind. Von jedem dieser Seen genießt man einen majestätischen Blick auf den eleganten Berg Fuji.
Hakone ist eines der führenden heißen Quellgebiete Japans, das eng mit der vulkanischen Aktivität des Fuji zusammenhängt. Städte mit heißen Quellen breiten sich rund um den Ashinoko-See aus, dem massiven Caldera-See des Hakone, was ihn auch zu einem beliebten Gebiet für Ferienhäuser macht.
Tag 4: Mit Start am frühen Morgen führte die Tour über die ‚Ashinoko Skyline‘ Panoramaroute zum Berg Daikan, der einen wunderschönen Blick auf den Fuji und den Ashinoko-See bot. Die Hakone Turnpike, die vom Berggipfel hinunter nach Odawara City führt, ist mit das Beste, was Japan in puncto Fahrvergnügen auf kurvenreichen Straßen zu bieten hat, und die Journalisten gerieten bei der hohen Leistung des Purosangue geradezu ins Schwärmen.
Mit einer Fahrt entlang der Shonan-Küste nahm die Tour Kurs auf die Daikoku Parking Area, die sich zu einem neuen Zentrum der japanischen Autokultur entwickelt hat. Von dort aus nutzte sie den Metropolitan Expressway, um die Hauptstadt Tokio zu erreichen. Die Journalisten genossen die Fahrt, während sie Akihabara, den Bahnhof Tokio und den Kaiserpalast betrachteten. Die weitläufige urbane Moderne bildete einen starken Kontrast zu den natürlichen, historischen Landschaften, die sie in den wunderbaren Tagen zuvor in ihrem Ferrari Purosangue durchquert hatten.