Das allererste Auto mit dem Cavallino Rampante, der 125 S, war – wie auch der 125 F1, der am 21. Mai 1950 zum Großen Preis von Monaco antrat – burgunderrot. Dieser dunkelrote Farbton war ab Beginn des 20. Jahrhunderts die offizielle Farbe aller italienischen Rennwagen – und so fuhren auch die beiden SF1000 der Scuderia Ferrari zu unserem 1000. Formel-1-Grand-Prix im Jahr 2020 in jener besonderen Farbe vor: ihre Lackierung war eine exakte Nachbildung jener frühen Autos.

Nachdem in den 1960er Jahren von Sponsoren geprägte Lackierungen Einzug in die Formel 1 erhalten hatten, blieb Ferrari der einzige Konstrukteur, der an der Tradition festhielt und seine Einsitzer weiterhin ausschließlich im klassischen Rot lackierte. Die Folge war, dass unsere Straßenautos daraufhin mit dieser Farbe identifiziert wurden.

Die Farbe Rot wurde für die Kunden zur beinahe selbstverständlichen Wahl: 85 % aller zu Beginn der 1990er Jahre gebauten Ferraris waren rot lackiert. Diese Dynamik hat sich mittlerweile geändert und unsere Kunden wählen aus einer Vielzahl von Farben aus. Nichtsdestotrotz gibt das traditionelle Rot weiterhin in rund der Hälfte aller Kundenaufträge den Ton an – sei es als Farbton aus der normalen Farbpalette von Ferrari oder als eine individuell, im Rahmen des Tailor Made-Programms kreierte Nuance.

Heute stehen den Kunden über den Ferrari Configurator neun verschiedene Rottöne zur Verfügung. Alternativ kann auch ein ganz persönlicher, einzigartiger Farbton kreiert werden. All diese Farben sind mit ihren Geschichten und Entwicklungen zu echten Erkennungsmerkmalen der Straßen- und Rennautos des Cavallino Rampante geworden.

Am bekanntesten und beliebtesten ist Rosso Corsa, das oft als die Kennfarbe von Ferrari angesehen wird. Es wurde sogar in einer speziell konstruierten Kapsel bei der Mars Express-Mission der Europäischen Weltraumorganisation von 2003 zum Mars ins All geschossen (natürlich nachdem man es einer Reihe strenger mechanischer und thermischer Tests unterzogen hatte, um sicherzustellen, dass es den dort herrschenden extremen Bedingungen standhalten würde).

Rosso Corsa ist ein Pastellrot, definiert und lebendig. Eng verwandt mit ihm, aber heller, ist Rosso Scuderia, eine traditionelle Farbe, die von unserem Formel-1-Team verwendet wird. Ebenso verwurzelt in unserer Vergangenheit ist Rosso Dino, die Launchfarbe des Dino 206 GT, ein Rotton, der leicht ins Orangene geht. 

Neueste Entwicklungen bieten dem Kunden eine erweiterte Auswahl und wurden oft im Zusammenhang mit neuen Ferrari-Modellen eingeführt. Rosso California und Rosso Portofino zum Beispiel sind komplexe Metallic-Töne und gehören zu dieser neuen Farbgeneration.

Der Fortschritt erlaubt es auch unseren historischen Farben, sich weiterzuentwickeln. Rosso Corsa Met, das 2015 mit dem 488 GTB auf den Markt gebracht wurde, stellt eine Alternative zu Rosso Corsa dar: Bei Lichteinfall kommt ein zarter Metallic-Effekt zum Vorschein. Zu Ferraris 70. Geburtstag im Jahr 2017 wurde die Nuance Rosso 70 Anni kreiert. Sie erschien zum ersten Mal auf dem 812 Superfast – ein tiefer Pastellton, der unauslöschlich mit unserer Vergangenheit verbunden ist.

Natürlich sind es nicht nur die Farben an sich, die Ferrari stetig erneuert. Dank der kontinuierlichen Zusammenarbeit mit dem Lackhersteller PPG konnte Ferrari 2018 ein innovatives Tieftemperatur-Lackiersystem einführen, welches das Unternehmen mit dem springenden Pferd zum weltweit ersten Automobilhersteller macht, der die neue Low Cure-Klarlacktechnologie nutzt. Durch den Klarlack mit spezieller Formel kann das Einbrennen auf dem Auto bei 100 Grad statt bei 150 Grad erfolgen, wodurch der Energieverbrauch gesenkt wird.
Dieser Schritt unterstreicht abermals Ferraris ständiges Streben nach Exzellenz und Nachhaltigkeit. Im Jahr 2004 war der Autohersteller eines der weltweit ersten Unternehmen, das ein wasserbasiertes Lackiersystem einführte, was die Umweltbelastung durch seine Autos erheblich senken konnte.

Eine derart kontinuierliche Weiterentwicklung in Verbindung mit größter Liebe zum Detail während des Lackierprozesses in Maranello sorgt dafür, dass das fertige Produkt zu einem leuchtenden Kunstwerk wird. Welche Farbe auch immer der Kunde wählt, rot oder eine andere!