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08 Mär 2019Passion

Cooper MacNeil, Ferrari-Sammler und Challenge-Champion

08 März 2019

Richard S. James

Wenn er nicht gerade mit einem Ferrari 488 GT3 oder 488 Challenge Rennen fährt - und gewinnt -, sammelt MacNeil ein bisschen „Fahrpraxis“ in ein paar wirklich besonderen Ferrari-Modellen aus vergangenen Zeiten


Jedem Ferrari-Fan dürfte es wohl sehr schwerfallen, Cooper MacNeil nicht zu beneiden. Wenn er nicht mit einem 488 GT3 in der GT-Daytona-Klasse der IMSA WeatherTech SportsCar Championship fährt, tritt er bei der Ferrari Challenge an, wo er 2018 nordamerikanischer Meister in der Trofeo Pirelli-Klasse wurde. Oder er sitzt hinter dem Steuer eines der Wagen aus seiner beeindruckenden Kollektion, die er mit seinem Vater teilt, mit unzähligen 250 GTs aus den 60ern, darunter auch ein Lusso und ein GTO; einem 275 GTB/4; einem 365 GTB/4 Daytona; bis hin zu moderneren Klassikern – F40, F50 und Enzo.

MacNeil ist nicht immer mit Ferrari-Modellen Rennen gefahren; mit Ausnahme eines Jahres in der Ferrari Challenge 2011 hatte sich seine Motorsportkarriere weitgehend bei anderen Marken entwickelt, bis 2017 seine Partnerschaft mit der Scuderia Corsa begann. „Mein Vater sammelt Ferraris und er hatte immer eine gute Beziehung zu Ferrari, also war es nur eine Frage der Zeit, bis ich begann, damit Rennen zu fahren“, erklärt MacNeil.

Sein Vater, David MacNeil, ist der Gründer und CEO von WeatherTech, eines Unternehmens, das zahlreiche Automobilzubehörteile herstellt. Am bekanntesten sind wohl die Allwetter-Fußmatten und Laderaummatten. David MacNeil ist selbst ein paar Rennen gefahren, konzentriert sich heute aber auf das Geschäft, die Autosammlung und das WeatherTech Racing-Team, das die Wagen ins Rennen schickt, die Cooper fährt – darunter auch der 488 GTE, mit dem er die 24 Stunden von Le Mans bestreitet.

„Ferrari war für mich immer der Gipfel des Motorsports“, so der 26-jährige Cooper, der an der Universität Colorado Wirtschaft studiert hat. „Als Kind habe ich die Rennen mit Michael Schumacher und anderen großartigen Fahrern im Fernsehen gesehen. Es war schon immer mein Ziel, eines Tages mit einem Ferrari Rennen zu fahren.“ Dann gewann das Scuderia Corsa-Team die Meisterschaft zwei Jahre hintereinander und läutete den Zusammenschluss mit WeatherTech Racing ein. „Wir begannen Gespräche mit Giacomo Mattioli, dem Eigentümer von Scuderia Corsa“, erklärt MacNeil.

Eins führte zum anderen, und der in Illinois geborene MacNeil fuhr ab Anfang 2017 für das Team in der Ferrari Challenge. Das erste Mal im Ferrari GTE saß er bei den 24 Stunden von Le Mans im selben Jahr, wo er einen Podestplatz eroberte. 2018 wurde die Zusammenarbeit auch auf die IMSA ausgedehnt, wo er in seiner ersten Saison einen Sieg beim Petit Le Mans und einen vierten Platz in der GT-Daytona-Fahrerwertung einfuhr. Sie wird 2019 mit Toni Vilander - Ferrari Werksfahrer und 2018 Pirelli World Challenge GT-Champion - fortgesetzt, der sich für die Saison mit MacNeil zusammengeschlossen hat.

Derzeit wartet MacNeil auf seinen 488 Pista Piloti, eine Sonderausgabe der stärksten Version des 488, die nur denjenigen zur Verfügung steht, die an Ferrari-Rennprogrammen teilnehmen. „Der Wagen wird sehr schwer zu kriegen sein, was cool ist, und er wird sich phänomenal fahren.“ 2019 wird MacNeil auch wieder in der Ferrari Challenge antreten, obwohl er sich auf IMSA und Le Mans konzentriert – von denen er übrigens denkt, dass er beide gewinnen kann. Einen Teil seines Selbstvertrauens verdankt er der vielen Zeit, die er auf der Rennstrecke verbracht hat. „Einer der Gründe, warum ich so gut gefahren bin, ist die Fahrpraxis – je mehr man fährt, umso besser wird man. Wenn ich den 488 GT3 mit der Ferrari 488 Challenge zusammenbringen und mehr Rennerfahrung und mehr Zeit auf der Rennstrecke mit einer 488-Plattform sammeln kann, warum nicht?“ Eine rhetorische Frage.

„In Montreal habe ich bei der Ferrari Challenge die Pole Position geholt und bei beiden Rennen einen Start-Ziel-Sieg eingefahren. Ich mag diese Strecke wirklich, weil sie eine moderne Formel-1-Strecke, aber wegen der dicht angrenzenden Mauern auch eine Art Old School-Straßenkurs ist. Man darf keine Fehler machen und muss präzise fahren. In einem Ferrari auf dem Circuit Gilles Villeneuve in Montreal zu gewinnen, war fantastisch; die Leute lieben Ferrari immer noch wegen Villeneuve.“

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