Bei den diesjährigen Finali Mondiali tummelten sich zahlreiche wundervolle Rennautos. Zwei neue Rennsportwagen stachen aber besonders hervor: 499P Modificata und 296 Challenge
Die diesjährigen Finali Mondiali in Mugello in den Hügeln der Toskana haben alle Erwartungen übertroffen. Allein in der Ferrari Challenge Trofeo Pirelli wurden rekordverdächtige 105 Nennungen verzeichnet, und das Rennen war aufregend.
Dasselbe gilt für den Anblick eines F60 F1-Wagens mit Giancarlo Fisichella am Steuer und zwei SF70-H, die von Antonio Fuoco und Antonio Giovinazzi gefahren wurden. Ihre Le Mans-Kollegen James Calado, Alessandro Pier Guidi, Nicklas Nielsen und Miguel Molina begeisterten das Publikum mit Fahrerwechseln und simulierten Boxenstopps in ihren in Le Mans siegreichen 499P.
Vier Monate nach dieser legendären Leistung bei der Jubiläumsausgabe der 24 Stunden von Le Mans wird eine Version dieses Wagens, der sofort Geschichte geschrieben hat, den erlesensten Kunden von Ferrari zur Verfügung gestellt. Er trägt den Namen 499P Modificata und ist ein Wegbereiter für eine neue Kategorie von kundenspezifischen Rennautos namens Sport Prototipi Clienti, die sich ab 2024 zu den XX- und F1-Clienti-Programmen gesellen wird.
Da der 499P Modificata als ‚außer Konkurrenz‘ eingestuft wird, ist er von der regulatorischen Zwangsjacke der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft befreit. Ein Auto, das bereits vor Innovationen nur so strotzte, wird technisch noch faszinierender. Der Hybridantrieb nutzt eine überarbeitete Version des 3,0-Liter-Twin-Turbo-Motors, wie er im 296 GT3 zum Einsatz kommt, kombiniert mit einem Elektromotor an der Vorderachse.
Der E-Motor ist jetzt noch stärker und leistungsfähiger. Während das Reglement der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft vorschreibt, dass die elektrische Unterstützung an der Vorderachse erst bei Geschwindigkeiten über 190 km/h ins Spiel kommen darf, kann diese neue Version ihre gesamte Energie aus dem Stand heraus abrufen. Die Ferrari-Ingenieure haben den Allradantrieb des Modificata bei der Momentenverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse optimiert, um das Ansprechverhalten und die Fahrbarkeit noch weiter zu verbessern. Eine neue Traktionskontrolle und eine neue Starthilfelogik wurden entwickelt, um sicherzustellen, dass die dynamische Bandbreite und das Verhalten unabhängig von der Strecke und den Bedingungen zugänglich sind. Er ist außerdem mit speziell entwickelten Pirelli-Reifen ausgestattet, einem einzigartigen ‚Slick‘, der sich schneller erwärmt, weniger abbaut und das Feedback maximiert.
Das neue Fahrzeug verfügt zusätzlich über ein ‚Push to Pass‘-System, das über einen Knopf auf der Rückseite des Lenkrads aktiviert wird. Damit stehen zusätzliche 163 PS für bis zu sieben Sekunden pro Runde zur Verfügung, sodass der Fahrer eine Gesamtleistung von 870 PS nutzen kann. (Die ‚Balance of Performance‘-Regeln der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft begrenzen die Gesamtleistung auf 670 PS.)
Der neue 296 Challenge ist ein sichtbareres Manifest für die Aktivitäten von Maranello im Kundenrennsport. Die Ferrari Challenge ist die am längsten laufende Markenpokal-Meisterschaft im globalen Motorsport, seit 1993 unterhalten neun Generationen von Ferrari-Rennwagen Kunden und Fans. Sie mögen nicht so professionell sein, sind aber talentierte Wettkämpfer – eine Realität, die sich im neuen 296 Challenge widerspiegelt, dessen Leistung, Aerodynamik, Konsistenz und Wiederholbarkeit optimiert wurden.
Er ist das erste Challenge-Fahrzeug mit einem V6-Motor, obwohl das Hybridelement des preisgekrönten 296-Antriebsstrangs entfernt wurde, um das Gewicht zu reduzieren, was in 700 PS und 234 PS/Liter resultierte. Ein Rekord für die spezifische Leistung in diesem Segment. Außerdem weist er eine überarbeitete Abgasanlage, einen erhöhten Turbo-Ladedruck sowie einen neuen Kompressor und Anlasser auf. Einen bedeutenden Schritt nach vorne gab es bei der Bremsabstimmung des neuen Autos, die Einführung von CCM-R PLUS ist eine weitere Weltneuheit. Neue Fertigungstechniken verbessern die Haltbarkeit der Bremsscheiben und ihre thermischen Eigenschaften, sowohl beim schnellen Temperaturaufbau als auch bei deren Ableitung.
Das Aerodynamikpaket des neuen Fahrzeugs wurde entwickelt, um das Ansprechverhalten zu verfeinern. Obwohl er mit seinem beeindruckenden verstellbaren Heckflügel in seiner aggressivsten Abstimmung 870 kg Abtrieb (bei 250 km/h) erzeugen kann, wurde die Aero-Balance des 296 Challenge insgesamt so konzipiert, dass das Vertrauen des Fahrers maximiert wird. Nicken, Gieren und Wanken werden dank der außergewöhnlichen Aerodynamik-Expertise von Ferrari minimiert.
Zu den Optionen gehören ein Beifahrersitz, für das Fahrer-Coaching oder zur Unterhaltung eines Freundes.