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26 Mai 2020Cars

FERRARI 195 INTER – ZURÜCK ZU ALTER PERFEKTION

26 Mai 2020

Jun Nishikawa

Es war ein klassischer Fall von „Liebe auf den ersten Blick“, als Yuki Takeda zum ersten Mal in seinem Leben einen Ferrari-195-Inter-Oldtimer sah. Zehn Jahre später war der schöne Berlinetta – vom Ferrari Classiche-Team perfekt restauriert – endlich sein.


An einem sonnigen Morgen im Februar durfte der Showroom Auto Cavallino in Kobe, Japan, einen ganz besonderen Gast begrüßen: einen leuchtend roten, erst kürzlich restaurierten Ferrari 195 Inter. „Heute sind wir die Ersten in Japan, die dieses Auto vollständig restauriert und in seiner ganzen Pracht zu Gesicht bekommen“, schwärmt der Besitzer des traumhaft schönen Autos, Yuki Takeda, in einem Interview mit dem Official Ferrari Magazine. Das einzigartige Auto, das fast 70 Jahre auf dem Buckel hat, ist in seine Wahlheimat Japan zurückgekehrt, nachdem es für Restaurierungsarbeiten fast drei Jahre lang beim Experten-Team von Ferrari Classiche in Maranello verbracht hatte.

Der 195 Inter ist mehr als nur einzigartig: Es handelt sich um ein wirklich seltenes Exemplar. Von Beginn an wurden nur 27 Stück produziert. Davon wurden nur drei mit einer Karosserie der Carrozzeria Touring ausgestattet, und nur zwei davon waren Berlinettas (beim dritten Modell handelte es sich um ein Coupé mit Stufenheck). „Ich bin ein großer Fan von diesem Berlinetta-Design ohne Stufenheck“, sagt Takeda über seinen 195. „Die Linie, die vom Verdeck bis zum Heck verläuft, ist absolut umwerfend. Und durch den Einbau eines Schiebedachs wird das Modell noch einzigartiger.“

Bei der Restaurierung wurde ganze Arbeit geleistet. Der Innenraum riecht wie bei einem Auto frisch vom Band, aber man merkt sofort, dass etwas anders ist als bei den neuesten Ferrari-Modellen. Auch der Motorraum wirkt wie neu. „Von dem Moment an, in dem ich den fertigen Motor inspiziert hatte, war ich mir sicher, dass ich mit der Restaurierung durch Ferrari Classiche die richtige Entscheidung getroffen hatte“, bestätigt Takeda.

Der 33-jährige Ferrari-Liebhaber hatte das Auto zum ersten Mal gesehen, als er 18 Jahre alt war. „Ich war bei einem Auftritt des Vorbesitzers bei „La Festa Mille Miglia“ – der japanischen Version der Mille Miglia – zugegen. Das war das erste Mal, dass ich einen Ferrari mit einem so coolen Look gesehen habe. Auch zehn Jahre später schaute ich immer noch oft bei seinem ehemaligen Besitzer vorbei. Ich war wie vernarrt. Ich wollte dieses Auto um jeden Preis. 2015 dann ging mein Traum endlich in Erfüllung.“

Wie bei allem, was mit Ferrari zu tun hat, spielt auch in dieser Geschichte die Leidenschaft eine tragende Rolle. Als Takeda den lang ersehnten Ferrari Inter 195 endlich sein Eigen nennen durfte, nahm er sofort gemeinsam mit seinem Vater am La-Festa-Rennen teil. „Wir hatten einige Probleme mit dem Motor, also brachte ich den Wagen nach Maranello zur Classiche-Abteilung und bat, die notwendigen Reparaturen durchzuführen.“

Kurze Zeit nach der Rückkehr des Autos an seinen „Geburtsort“ in Italien beschloss Takeda, ihm wieder sein ursprüngliches Aussehen verpassen zu lassen. Dazu war es erforderlich, die durch den Vorbesitzer vorgenommenen Änderungen rückgängig zu machen. Zum Beispiel waren Scheinwerfer und Seitenfenster im Rennstil angebracht worden. Als Takeda nach Ende der Restaurierungsarbeiten nach Maranello kam, um seinen einzigartigen Inter Touring Berlinetta 195 abzuholen, war er von dessen Anblick begeistert. „Mir wurde richtig warm ums Herz, als ich das Auto dasselbe Tor verlassen sah, aus dem es vor 70 Jahren zum ersten Mal gerollt war“, erzählt Takeda.

Unser Gespräch neigt sich seinem Ende zu, doch eine Frage bleibt noch offen – eine Frage, auf die alle Ferraristi warten: „Was bedeutet Ferrari für Sie?“ Takeda überlegt einen Moment, dann antwortet er: „Ich muss zugeben, dass ich insgesamt nicht sonderlich gut über das Thema Auto informiert bin. Ferrari finde ich einfach toll, von der Geschichte des Unternehmens über die Kultur bis hin zum Rennsport. Und dann ist da natürlich meine Liebe zu Italien: Wir Japaner bewundern dieses Land sehr. Italien hat einfach was Besonderes! Ich fahre weiter Ferrari, weil mir das gefällt. Ich werde bei der Arbeit mein Bestes geben, damit ich bis an mein Lebensende einen Ferrari fahren kann. Das bedeutet Ferrari für mich!”

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