Der Ferrari 550 Barchetta Pininfarina wurde im Jahr 2000 auf dem Pariser Automobilsalon präsentiert, um den 70. Geburtstag von Ferraris Karosseriebauer und Designer zu feiern. Der Wagen wurde in einer Auflage von 4.487 Stück gefertigt, wobei der letzte 550 Barchetta Pininfarina das Werk im Dezember 2001 verließ.
Der Wagen ist ein reiner und funktioneller Roadster mit V12-Frontmotor ganz in der Tradition von Wagen wir dem 166 MM. Der 550 Barchetta Pininfarina war mit einem von Hand zu bedienenden Stoffverdeck ausschließlich für Notfälle ausgestattet. Diese einfache Lösung führte dazu, dass das Gewicht des Wagens dem des Coupés entsprach, obwohl das Chassis verstärkt werden musste.
Der Ferrari 550 Barchetta Pininfarina wurde speziell entworfen, um an die legendären Ferrari Straßenrennwagen zu erinnern. Wagen wie den 166 MM, den 250 GT California oder den 365 GTS4 Daytona. Ziel war es einen offenen Wagen mit 12-Zylinder Frontmotor zu schaffen, der in der Lage ist ein ein großartiges Retro-Gefühl zu vermitteln. Der 550 Barchetta Pininfarina wurde basierend auf der einzigartigen Interpretation von Ferraris reinsten und extremsten Sportwagen entworfen und entwickelt. Es war aber auch eine gewollte und provokante Abweichung vom Rest der aktuellen Modellpalette. Deshalb wurde der Wagen auch in einer strikt limitierten Auflage von lediglich 448 Stück gefertigt, die allesamt im Jahr 2001 in Maranello gefertigt wurden. Jeder Wagen verfügt über eine fortlaufende Nummer auf einer speziellen im Wageninneren angebrachten und von Sergio Pininfarina signierten Plakette.
Der Ferrari 550 Barchetta Pininfarina war zu Anfang des neuen Millenniums die perfekte Umsetzung des klassischen, offenen V12- Ferrari Sportwagens mit Frontmotor, kombiniert mit modernem Design und fortschrittlichster Technologie. Eines der Designmerkmale war der traditionelle Barchetta-Stil im Bereich der Windschutzscheibe (rund 100 mm niedriger als am 550 Maranello) mit einer Lackierung in Wagenfarbe im unteren Bereich der Einfassung. Das Modell war exklusiv für offene Fahrten konzipiert und wurde lediglich mit einem Notverdeck aus Stoff ausgeliefert. Dank dieser rigorosen Barchetta-Lösung mit einem von Hand zu bedienenden Softtop konnten die Ferrari-Ingenieure das Gewicht – trotz einer Verstärkung des Chassis und zusätzlichen Sicherheitsvorrichtungen wie den Überrollbügeln – niedrig halten. Der Ferrari 550 Barchetta Pininfarina wog deshalb so viel wie der 550 Maranello. Das exklusive Design des 550 Barchetta Pininfarina hatte jedoch noch weitere interessante Details zu bieten. So etwa die Ferrari-Plaketten auf den Radkästen, zweiteilige Leichtmetallfelgen und einen Tankdeckel aus Aluminium. Sämtliche Farben der Ferrari-Modellpalette standen zur Auswahl. Das Interieur des Wagens spiegelte den reinrassigen und sportlichen Charakter wider: Leder und Kohlefaser für die Sitze im Racing-Stil (die im Falle sie auf dem Markt genehmigt wurden, mit Vierpunktgurten versehen werden konnten). Die Fahrposition war ergonomisch perfekt angelegt, wobei das Armaturenbrett sich vor dem Fahrer ausbreitete und sich auf dem zentralen Tunnel fortsetzte, wodurch sich der Fahrer in einem L-förmigen Cockpit befand. Der sportliche Look wurde durch schwarze Lorica-Details in Kohlefaser abgerundet. Lorica kam auch im Bereich des zentralen Tunnels und des Schotts zum Einsatz. Die hinteren Überrollbügel waren mit aufprallabsorbierendem Material und edlem Leder verkleidet. Sie boten zusätzliche strukturelle Steifheit sowie Schutz der Insassen im Falle eines Unfalls. Die Einfassung der Windschutzscheibe wurde überarbeitet und schloss nun auch ein hochstabiles Stahlrohr ein, das dem Gewicht des Wagens im Falle eines Überschlags standhalten konnte. Der 550 Barchetta Pininfarina wurde von einem 65° V12-Triebwerk mit einem Gesamthubraum von 5.474 ccm aus dem 550 Maranello angetrieben. Der Motor leistete bei 7.000 Umdrehungen pro Minute 485 PS und generierte ein maximales Drehmoment von 58 Nm bei 5.000 U/Min. Zylinderblock, Zylinderköpfe und Ölwanne waren allesamt aus Leichtmetall mit Nikasil-Überzug gefertigt.
Die Pleuel wurden aus Ti6a14V Titanlegierung für ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit bei hohen Drehzahlen über lange Strecken gefertigt. Die Zylinderköpfe mit vier Ventilen waren mit hydraulischen Stößeln versehen. Das Design der Einlass- und Auslasskanäle stammte direkt von den in der Formel 1 genutzten Zylinderköpfen und sorgte somit für ein Optimum an Ausgleich zwischen volumetrischer Effizienz und Verbrennungseffizienz. Ein veränderbarer Einlassaufbau verbesserte hingegen das Drehmoment und die Leistungskurven.
Durch das von Ferrari patentierte System wurde eine dritte Luftkammer im Einlasskrümmer angelegt, das die fluidodynamischen Eigenschaften veränderte. Luft wurde durch zwölf elektropneumatische Ventilklappen, die durch die CPU des Triebwerks gesteuert wurden, eingelassen. Die Steuerung stellte ein Optimum bezüglich der Motorenleistung bei sämtlichen Geschwindigkeiten sicher und garantierte gleichzeitig hervorragende Drehmomentübertragung über die gesamte Drehzahlbreite.
Das 6-Gang-Getriebe mit Rückwärtsgang war am hinteren Ende der Einheit mit einem Sperrdifferential montiert, was für eine verbesserte Gewichtsverteilung sorgte. Das Triebwerk war starr durch ein Stahlrohr mit dem Getriebe verbunden und umfasste die dreifach gelagerte Antriebswelle, die den Antrieb von der Kupplung auf das Getriebe leitete. Die selbstbelüfteten Brembo-Bremsen waren mit ABS ausgestattet, während die Aufhängung mit einer variablen Logik, und durch den Fahrer regulierbaren multiplen Parametern, versehen war, um die Dämpfungseinstellung zu variieren.