Der Wechsel von Vergasern zu Einspritzanlagen und die Einführung neuer Abgasnormen hatten erheblichen Einfluss auf die Leistung des 308 GTBi im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem 308 GTB. Nun ging es darum dieses Problem zu lösen und schon bald erwies sich die Einführung von vier Ventilen pro Zylinder als die optimale Lösung. Bei dieser Innovation ging es darum den Leistungsverlust auszugleichen und den Wagen wieder an der Spitze seiner Kategorie zu positionieren.
Der 308 GTB Quattrovalvole löste den 308 GTBi ab und wurde im Jahr 1982 auf dem Pariser Automobilsalon vorgestellt. „Quattrovalvole“ stand für die vier Ventile, die der Wagen pro Zylinder hatte. Diese führten zu höherer Leistung im Vergleich zum Vorgängermodell.
Optisch war das neue Modell dem, das es ablöste, sehr ähnlich. Es konnte jedoch an einem weiteren, schmalen Lüftungsgitter, das den Luftabfluss des Kühlers verbesserte, erkannt werden. Der Wagen verfügte über elektrisch verstellbare Außenspiegel mit kleinen Ferrari-Plaketten, einen überarbeiteten Kühlergrill mit rechteckigen Leuchten an beiden Seiten sowie rechteckige (anstelle von runden) Seitenlichter.
Im Inneren des Wagens gab es einige wenige Veränderungen und Sitze mit Stoffbezug im Zentrum wurden nun, neben den serienmäßigen Ledersitzen, als Sonderausstattung angeboten. Das schwarze Lederlenkrad verfügte über drei Speichen und eine dreieckige Einfassung des Hupknopfs. Wie schon die vorangegangenen Wagen der 308er Modellreihe, so konnte der Quattrovalvole in seiner US-Ausführung an den dickeren Stoßstangen und den eckigen Seitenlichtern an den Kotflügeln erkannt werden. Zur Sonderausstattung gehörten eine Metalliclackierung, ein tieferer Frontspoiler, Klimaanlage, breitere Reifen, 16-Zoll Speedline Räder mit Pirelli P7 Reifen und ein mattschwarzer Dachheckspoiler (serienmäßig für den japanischen Markt).
Das V8-Triebwerk war im Wesentlichen das, das man vom 308 GTBi kannte. Nun hatte es jedoch vier Ventile pro Zylinder: 90 Grad, zwei obenliegende Nockenwellen pro Zylinderreihe, 2.926ccm, Bohrung und Hub vom 81 und 71 Millimeter mit Trockensumpfschmierung und der werksinternen Bezeichnung F 105 AB 000. Die Leistung für den europäischen Markt lag bei 240 PS bei 7.000 U/Min. und bei 235 PS bei 6.800 U/Min. für den US-Markt.
Das quer montierte Triebwerk war an ein 5-Gang Synchrongetriebe verbunden, das unter und hinter der Sumpfschmierung lag. Die Übersetzungen wurden verändert, um den Eigenschaften des Vierventiltriebwerks zu entsprechen. Der Motor verfügte über eine Bosch K Jetronic Einspritzanlage und eine elektronische Marelli MED 803A Zündanlage mit Zündspule, Verteiler und Zündmodul für jede Zylinderreihe. Alle Wagen für den Markt in den USA waren mit Katalysatoren ausgestattet.
Der 308 GTB Quattrovalvole für den europäischen Markt hatte ein Rohrchassis mit der Werksbezeichnung F 105 GB 100. Er war mit Scheibenbremsen, Einzelradaufhängung mit Querlenkern, Schraubenfedern und hydraulischen Stoßdämpfern ausgestattet und verfügte vorne und hinten über Querstabilisatoren. Alle Modelle waren in der bei Ferrari für Straßenwagen üblichen ungeraden Ziffernfolge nummeriert. Der Wagen wurde links- und rechtsgesteuert gefertigt. Die Produktion lief von 1982 bis 1985. In dieser Zeit wurden 748 Wagen – mit den Fahrgestellnummern 42809 bis 59071– gefertigt.