Der Prototyp des 250 GT Berlinetta Lusso wurde im Jahr 1962 auf der Motor Show in Paris präsentiert. Dank dem zeitlosen Styling aus dem Hause Pininfarina war der Wagen umgehend äußerst erfolgreich.
Der Berlinetta Lusso wurde zwischen Ferraris Modellen, die eher zum Motorsport tendierten und den exklusiven Luxusmodellen positioniert: extrem sportlich mit einem V12-Triebwerk und drei Weber-Vergasern bot der Wagen auch beachtlichen Fahrkomfort. Scaglietti fertigte bis auf einige wenige alle Karosserien dieses Modells.
Der 250 GT Berlinetta Lusso, der im Jahr 1962 im Rahmen des Automobilsalons in Paris debütierte war das letzte Modell der 250 GT Serie in reiner Straßenwagenform und wurde bis gegen Ende des Jahres 1964 – insgesamt 350 Mal – gefertigt. Er war der direkte Nachfahre des 250 GT Coupé. Obwohl es auch eine ‘Lusso’-Straßenversion des 250 GT ‘passo corto’ Berlinetta gab, hatte dieser weder Interieur noch Gepäckraum im Übermaß anzubieten.
Das Design aus dem Hause Pininfarina (Serienwagen wurden in Modena bei Scaglietti gefertigt) wurde von allen Seiten umgehend gelobt. An der Front des Wagens befand sich ein tief liegender, ovaler Kühlergrill, der dem des 250 GT ‘SWB’ Berlinetta ähnelte. Der Wagen hatte dreiteilige Stoßstangen mit einer horizontalen Chromstange unter dem Kühlergrill und kleinen Chromteilen an den beiden Enden, die unter den Scheinwerfern lagen. Daneben befanden sich die runden Fahrlichter. Die vorderen Kotflügel waren sanft geschwungen und fielen zum Heck hin leicht ab, womit die hinteren Seitenfenster spitz zuliefen. Das Heck selbst war ein so genanntes Kamm-Heck mit einer kleinen aerodynamischen Lippe.
Im Jahr 1963 wurde ein 250 GTO, Chassis 4713GT, mit einer reinen Aluminiumkarosserie, basierend auf dem Styling des 250 GT Lusso gefertigt. Die Nase war jedoch im GTO-Stil gehalten und der Heckspoiler etwas betonter. Vier 330 LM Berlinettas wurden im gleichen Jahr ebenfalls auf ähnliche Art gefertigt. Battista Pininfarina hatte eine spezielle Version für sich selbst auf dem Chassis 4335GT gefertigt. Diese wies zu Anfang einige leichte Unterschiede auf: die rechteckigen Türgriffe, die Auslassung des Viertelfensters auf der Fahrerseite und die Fahrlichter an der Front, eine Motorhaubenerhöhung ohne Einlass sowie eine etwas betontere Lippe am Kamm-Heck. Mitte des Jahres 1963 wurde sie mit einer veränderten Schnauze präsentiert, die jene des 250 GTO aufgriff. Obwohl das Oval tiefer und weiter war, wie das am 400 SA, eingefasst von verchromten kleinen Stoßstangen mit vertikalen Gummiaufsätzen. Die Scheinwerfer wurden etwas zurückversetzt und unter Plexiglas-Cover gesteckt. Zwischen den Scheinwerfern und den kleinen Stoßstangen wurden bündig horizontal ovale Seiten/Blicklichter montiert. Das Armaturenbrett war an diesem Wagen etwas konventioneller gestaltet. Die Gehäuse für Tachometer und Drehzahlmesser waren direkt vor dem Fahrer angebracht, so wie beim Prototypen, der auf dem Pariser Automobilsalon vorgestellt wurde. Ein weiteres Exemplar, Chassis 4385GT, war auf Wunsch des Kunden, der ursprünglich einen 250 GTO wollte, mit einer Sonderausstattung versehen. Die Veränderungen umfassten eine Nase im GTO-Stil mit abgedeckten Scheinwerfern, eine Anordnung mit sechs Vergasern mit offenen Einlässen sowie Hochhubnockenwellen. Obwohl der 250 GT Lusso als Hochleistungsstraßenwagen geplant und gefertigt wurde so starteten ihn doch einige Besitzer in Motorsportwettbewerben. Das Modell trat somit unter anderem in den Jahren 1964 (13. Platz der Gesamtwertung) und 1965 bei der Targa Florio, ein anderer holte sich den gleichen Rang im gleichen Jahr in der Tour de France.
Der Prototyp der Series, Chassis 3849GT, wurde auf dem Automobilsalon in Paris präsentiert und wurde auch im Verkaufskatalog gelistet. Dieser verfügte über eine kleine Stange im Lufteinlass auf der Motorhaube, Türgriffe im Stile des 250 GT 2+2, keine Fahrlichter, runde, separate Reflektoren sowie Heck- und Blinklichter im Heck. Die Serienwagen waren mit einem Gitter am Lufteinlass versehen und verfügten am Heck über große runde Einheiten in die Heckleuchten/Blinker/Reflektoren integriert waren.
Dieses Design wurde auch in der 275 GTB Modellserie der Berlinettas verwendet. Am Heck hatte der Wagen eine durchgehende Chromstoßstange. Knapp darüber saß die Nummernschildbeleuchtung. Der Innenraum war ein 5-Scheiben-Design mit schmalen Säulen und einer großen, gebogenen Heckscheibe, die in einem flachen Winkel in die Kofferraumabdeckung überging. Das gesamte Design war außergewöhnlich elegant, wobei jedoch auch ein Touch Aggressivität in dem aus dem Motorsport stammenden Kühlergrill gefunden werden konnte.
Die Karosserien waren aus Stahl mit Aluminium (Türen, etc.) gefertigt und auf ein Chassis (Werksbezeichnung 539/U) mit einem Radstand von 2.400 mm aus Stahlrohr montiert. Alle Modelle waren ungerade nummeriert und trugen den Zusatz ‘GT’.
Der Aufbau des Chassis war dem des 250 GT ‘passo corto’ Berlinetta ähnlich: zwei große, ovale Längsteile mit Diagonalstreben, wobei das Triebwerk weiter vorne auf dem Rahmen montiert wurde, um für den Innenraum Platz zu gewinnen. Wie die anderen Modelle auch so war auch dieses links- und rechtsgesteuert erhältlich. Aber auch das Design der mechanischen Komponenten wie Aufhängung, Bremsen und Lenkung war dem der andere Modelle entsprechend.
Der Motor war eine Ableitung des von Colombo entworfenen 3-Liter V12-Triebwerks mit kurzem Block und einer obenliegenden Nockenwelle und trug die Werksbezeichnung 168/U. Die Zündkerzen saßen an der Außenseite des Vs. Der Hubraum betrug 2.953 ccm, Bohrung und Hub von 73 respektive 58,8 Millimeter. Durch drei Weber 36 DCS-Doppelvergaser, mit Doppelspule und hinter dem Triebwerk montiertem Verteiler-Startersystem wurde eine Leistung von 240 PS angegeben. Das Triebwerk war mit einem 4-Gang-Synchrongetriebe mit Rückwärtsgang verbunden. Der Achsantrieb lief durch eine Kardanwelle auf die starre Hinterachse, wobei zwei verschiedene Übersetzungsverhältnisse zur Verfügung standen.