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14 Mai 2019Passion

Die Scuderia Ferrari gibt ihr Debüt in der Formel 1

14 Mai 2019

Wir schreiben das Jahr 1950: Die Welt ist im Umbruch. Nach dem Krieg erlebt die Industrie einen Wiederaufschwung, und auch die Automobilwelt zeigt ihre Vitalität mit der Präsentation neuer Modelle und der Zunahme der Straßenfahrzeuge. Die Rennwelt ist der faszinierendste Aspekt dieses neuen Wunsches nach Fortschritt, und die Piloten sind die neuen Helden. Der Automobil-Weltverband FIA möchte die Welt des Rennsports besser regulieren und beschließt, ab 1950 eine neue Spitzen-Kategorie zu etablieren: Die erste Formel 1-Weltmeisterschaft wird aus der Taufe gehoben.

Es werden sechs Grand Prix von Europa ausgewählt, zu denen sich das Indianapolis 500 in den USA gesellt. Die Saison 1950 beginnt mit dem GP von Silverstone in Großbritannien, aber die Scuderia Ferrari nimmt wegen einer Meinungsverschiedenheit über das Honorar nicht daran teil und fährt stattdessen ein F2-Rennen in Mons, Belgien, wo Alberto Ascari, Luigi Villoresi und Franco Cortese mit den 166 F2 die ersten drei Plätze belegen. Die Formel-1-Autos verbauen 1500 ccm-Motoren mit Ladeluftgebläse oder 4.500 ccm-Saugmotoren.

Enzo Ferrari beschließt, ab dem zweiten Rennen - dem Grand Prix von Monaco - drei 125 F1 mit Motoraufladung zu präsentieren, die Alberto Ascari, Luigi Villoresi und dem Franzosen Raymond Sommer anvertraut werden. Der 21. Mai 1950 ist also ein historischer Tag für die Automobilgeschichte: das Debüt der Scuderia Ferrari in der Formel 1. In Bezug auf die Leistung sind die 125 F1 den Rivalen unterlegen und schwerer. Ferrari weiß das und denkt bereits über ein neues Rennauto nach. Das Rennen wird durch einen Unfall in der ersten Runde überschattet. Die Ursache ist eine Flutwelle, die den Asphalt an der Tabac-Kurve überschwemmt und einen Dreher des Alfa Romeo von Giuseppe Farina auslöst, der zu diesem Zeitpunkt an zweiter Stelle hinter seinem Teamkollegen Juan Manuel Fangio liegt. Der italienische Fahrer und weitere 9 Teilnehmer werden zur Aufgabe gezwungen.

Fangio dominiert die hundert Runden des Rennens vom Start, auf der Pole Position, bis ins Ziel und fährt auch die schnellste Runde. Alberto Ascari ist Zweiter, Sommer ist Vierter. Villoresi muss hingegen wegen eines Getriebeschadens aufgeben. Enzo Ferrari ist natürlich nicht zufrieden und setzt alles daran, das neue Auto mit dem stärkeren Motor schneller zu bekommen. Deshalb setzt er seine technischen Mitarbeiter unter Druck. So werden im Laufe der Saison zuerst der 275 mit 3300 ccm, dann der 340 mit 4100 ccm und schließlich der 375 mit 4500 ccm mit V12-Saugmotoren präsentiert. Drei Entwicklungen im Laufe von wenigen Monaten, ein riesiges Unterfangen, das das technische Potenzial des Maranello-Teams unter Beweis stellt.

 

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