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17 Okt 2023Magazine, Passion

Ein Tribut an die Targa

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Ein Tribut an die Targa

Beim diesjährigen Ferrari Tribute to the Targa Florio fuhren beeindruckende Autos auf Straßen, die Motorsportgeschichte geschrieben haben

Text: Gavin Green

Die Targa Florio war das älteste und härteste Sportwagenrennen der Welt. Die Strecke verlief auf öffentlichen Straßen durch Sizilien, unter anderem durch das imposante und spektakuläre Madonie-Gebirge. Die Straßen erreichten bis zu 1100 Höhenmeter und waren oft tückisch und schlecht befestigt. Hier traten Helden wie Tazio Nuvolari, Stirling Moss, Piero Taruffi und der legendäre palermitanische Fahrer Nino Vaccarella an und holten den Sieg.




Beobachten Sie, wie eine Prozession tanzender Pferde Sizilien entlang der Route der alten Targa Florio-Rennstrecke durchquert




Ferrari Tribute feiert dieses wundervolle alte Autorennen, das 1906 erstmals startete, von 1955 bis 1973 einer der Austragungsorte der Sportwagen-Weltmeisterschaft war und 1977 aus Sicherheitsgründen eingestellt wurde (20 Jahre nach Italiens anderem großen Sportwagen-Straßenrennen, den Mille Miglia, die ebenfalls aus Sicherheitsgründen verboten wurden). 

Das Cavallino Rampante kann auf eine besonders ereignisreiche Targa-Florio-Geschichte zurückblicken. Es holte siebenmal den Sieg, zuletzt 1972 mit Arturo Merzario am Steuer eines 312 PB. Der erste Sieg der Scuderia ereignete sich bereits 1948, mit einem 166 S, nur ein Jahr, nachdem Ferrari mit der Herstellung von Sportwagen begonnen hatte. (Der Fahrer Clemente Biondetti sollte im darauf folgenden Jahr erneut siegen.) Besonders bemerkenswert war der Triumph von 1961 mit dem revolutionären 246 SP, Ferraris ersten Sportwagen mit Heckmittelmotor. 





Das glitzernde Meer begrüßte die Prozession der tanzenden Pferde, die der Strecke des einst härtesten Straßenrennens der Welt folgten




Ferrari Tribute fand parallel zur Targa Florio Classica statt, ein Event für historische Autos mit einem Baujahr bis 1977. Außerdem gibt es die Kategorien Targa Florio Legend (für Fahrzeuge der Baujahre 1978 bis 1990) und Gran Turismo (für GTs ab Baujahr 1991). 

Ferrari Tribute ist Besitzern von Ferraris vorbehalten, die ab 1991 gebaut wurden. Es waren Fahrzeuge aus jedem Jahr vertreten – von einem 812 Competizione Aperta von 1991 bis hin zu zwei SF90 Stradales von 2023. Fast 80 Ferraris nahmen teil, auch aus weit entfernten Ländern wie Japan, Korea und den Vereinigten Arabischen Emiraten, darunter 488 Pistas, 812 Superfasts, 812 GTS, Roma-Coupés, ein F8 Tributo sowie 296 GTBs.  





Am ersten Tag führte die Kavallerie zum Mittagessen landeinwärts von Palermo an die Westküste Siziliens, bevor sie über die wunderschönen Küstenstraßen zurückkehrte




Obwohl es sich bei der Neuauflage der Targa Florio um ein Gleichmäßigkeitsrennen handelt, spielt die reine Geschwindigkeit keine Rolle mehr. Im Gegensatz zu den Helden des originalen Rennens haben die Teilnehmer die Möglichkeit, die Straßen, die spektakuläre sizilianische Landschaft und das gute Essen zu genießen. Und die Chance, auf den Spuren einiger wahrer Motorsportlegenden zu wandeln.

Die diesjährige Veranstaltung begann und endete – wie es nun schon seit länger Usus ist – an der berühmten Universität von Palermo. Nach der technischen Abnahme und einem Galadinner am 12. Oktober startete das Event am darauf folgenden Morgen. Die Teilnehmer fuhren auf herrlichen Panoramastraßen durch das Landesinnere zur Westküste Siziliens und aßen dort im renommierten Weingut Cantine Florio in Marsala zu Mittag, wo auch der weltberühmte Marsala-Wein produziert wird. Das Weingut wurde von Vincenzo Florio, dem Großvater des Begründers der Targa Florio, aufgebaut. Nach dem Mittagessen fuhren die Teilnehmer über Trapani und Cinisi auf spektakulären Küstenstraßen zurück nach Palermo.





Der zweite Tag war eine 234 km lange Fahrt in die Berge entlang der ursprünglichen Rennstraßen, vorbei an den alten Rennstreckengebäuden, die seit über einem Jahrhundert stehen, und zurück nach Palermo für ein feierliches Galadinner




Nach der schönen 338 km langen Etappe des ersten Tags sollte der zweite Tag noch besser werden: Die 234 km lange Etappe mit Namen „Circuito delle Madonie“ führte die Teilnehmer über die berühmtesten Bergstraßen des ursprünglichen Rennens. Es ging vorbei an Gebäuden der alten Rennstrecke, an alten Graffitis zu Ehren der großen Fahrer der Vergangenheit, über Straßen, die bereits Nuvolari und Moss befahren hatten – und die Teilnehmer konnten ihre Fahrkünste und Geschwindigkeit unter Beweis stellen.

Ein Galadinner in Palermo am Samstagabend war der perfekte Abschluss einer 572 km langen Hommage an legendäre Fahrer vergangener Zeiten und an ein historisches Rennen, das nie in Vergessenheit geraten wird.




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