Im nächsten Teil unserer Serie über die wachsende Zahl von Ferrari-Besitzern, die ihre Autos mit dem Cavallino Rampante auch im Alltag nutzen, sprechen wir mit Shabir Nawab, dem Gründer einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Besitzer eines 296 GTB
Shabir Nawab hat großes Glück. Und das weiß er. Wenn er spricht, weist er oft auf sympathische Weise auf dieses Glück hin. Im Gespräch wirkt er gar nicht so, wie man sich einen Wirtschaftsprüfer gemeinhin vorstellt. Er ist warmherzig, selbstironisch, gutmütig und lacht, wenn er davon erzählt, wie begeistert er jeden Tag mit seinen Autos unterwegs ist.
„Jedes Mal, wenn ich morgens meinen Ferrari starte, sage ich mir: ,Shabir, was für ein Glückspilz du bist'“, erzählt er leicht gerührt. „Ich danke Gott für meine bisher so erfolgreiche Karriere und dass er mir dieses Auto ermöglicht hat.“ Seine mittelständische Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Birmingham hat einen internationalen Kundenstamm und ist auf das Gesundheitswesen spezialisiert. „Ich habe Autos schon immer gemocht“, sagt er. Sein erster Ferrari war ein Portofino, der sofort zu einem „Alltagsauto“ wurde. Dann kam ein Roma, mit dem er im ersten Jahr rund 18.000 Meilen zurücklegte, bevor er ihn schweren Herzens verkaufte, um Platz für seinen derzeitigen 296 GTB zu machen. Mit diesem kurvt er tagtäglich durch die Straßen von Englands zweitgrößter Stadt.
Jeden Tag pendelt Nawab damit in sein Büro in der Nähe des Edgbaston Cricket Ground. „Ich fahre damit zum Supermarkt und bringe die Kinder zur Schule. Ich habe keine Skrupel, ihn zu benutzen“, schwärmt er. Auf dem Autositz hat er den Namen seines sechsjährigen Sohnes Ameer verewigen lassen. „Er nennt das Auto nun ,das Ameer-Auto‘. Er wird es mich wohl nie mehr verkaufen lassen“, meint Nawab und lacht laut.
Wenn es um Fahrten in der Stadt geht, buhlt der 296 GTB – „2.000 Meilen in zwei Monaten“ – mittlerweile mit einem kürzlich erworbenen SF90 Stradale um die Aufmerksamkeit seines Besitzers. Nawab ergänzt: „Das Raumangebot des 812 GTS wiederum eignet sich hervorragend, wenn ich die Autobahn hinunter nach London fahre.“ „Etwas zurückzugeben“ ist ein wichtiger Grundsatz für ihn. Der ursprünglich aus Indien stammende Nawab kam vor 37 Jahren über Malawi nach Birmingham. Seine Stiftung Hafsa Foundation unterstützt Waisenhäuser in Bangladesch, Schulen in Indien und Nahrungsmittelprogramme auf Madagaskar. „Ich folge dem, was mir meine Mutter sagte, als ich erfolgreich wurde: ,Shabir, denk daran, dass du deinen Reichtum später mal nicht mitnehmen kannst.‘“
Nur als der Imam vor Ort ihn einlud, eines seiner Autos zum Freitagsgebet in die Moschee mitzunehmen, war er zunächst nervös. „Ich habe gefragt, ob das Auto in Ordnung wäre. Der Imam sagte, dass ich mir keine Sorgen machen müsste. Er hatte Recht.
Ich habe den Wagen neben der Moschee geparkt, es waren dreihundert Leute da, sie haben toll reagiert. Ich ließ sie Fotos machen und wir unterhielten uns über das Auto. Später dankte mir der Imam. Er sagte: „Shabir, du bist eine Inspiration für diese Kinder. Du zeigst ihnen, dass auch sie viel im Leben erreichen können. Dass sie erfolgreich sein können wie du.“
Der Besuch in der Moschee hat Nawab bestätigt, dass es bei solchen Gelegenheiten vor allem um das Teilen geht. „Ich sehe das so: Wenn man einen Ferrari bestellt, was bringt es dann, ihn nur in der Garage anzuschauen und nur am Wochenende auszufahren?“
Was sind die drei Worte, die ihm in den Sinn kommen, wenn er morgens sein Auto startet? Er hält inne, neigt den Kopf nach hinten und schaut zur Decke und antwortet dann: „Danke Gott! Das sind nur zwei Worte, ich weiß, aber sie sagen alles! Danke Gott.“