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17 Dez 2019Cars

ROBERT SHWARTZMAN TRIFFT AUF DEN F8 TRIBUTO

17 Dezember 2019

Jason Barlow

Der Driver-Academy-Pilot und F3-Champion am Steuer des starken V8 auf Italiens vereisten Alpenstraßen. Kraft, Kontrolle, Präzision und Spaß für die perfekte "Testfahrt"


Irgendwo in Trentino-Südtirol kommt der frisch gekürte FIA-Formel-3-Champion Robert Shwartzman soeben in die Gänge. Er hasst Starts am frühen Morgen und deshalb ist es alles andere als ideal, dass der Wecker bereits um 5:30 Uhr klingelt. Doch da wartet ein Ferrari F8 Tributo auf ihn. Dieser Alarm lässt ihn sofort aus den Federn springen.

Der Name sagt eigentlich schon alles. Der Stammbaum der Ferraris mit V8-Mittelmotor reicht zurück bis zum 308 GTB aus 1975 und wurde seither immer weiter perfektioniert. In dem 3,9-Liter-Twinturbo-V8, der den F8 antreibt, manifestiert sich das jüngste Wunder der Ingenieurskunst, das seit seinem Debüt 2014 eine phänomenale Anzahl an Branchenauszeichnungen eingeheimst hat. Jetzt ist es an der Zeit, sich selbst Tribut zu zollen und wer könnte Ferrari die Ehrenbezeigung verdenken?

Dieser Antrieb ist schlichtweg atemberaubend. Er bringt es auf 720 PS bei 8.000 U/min, ein Drehmoment von 770 Nm und hat einen Großteil seiner Hardware vom 488 Challenge-Rennauto übernommen. Die beweglichen Teile des Motors sind leichter, stärker und effizienter. Der überarbeitete Auspuffkrümmer ist um 9,7 kg leichter als beim 488, besteht aus rennwagenspezifischem Inconel und ist außerdem sauberer und bis zu 5 dB lauter. Der F8 Tributo schafft sogar das Kunststück, sich bei normaler Geschwindigkeit vollkommen zivilisiert zu verhalten. Mit der Version 6.1 der Ferrari SSC (Side Slip Control)-Software, sowie weiteren dynamischen Verbesserungen ist er auch am Limit einfach zu fahren. Wie Shwartzman rasch erkennt.

„Ich habe noch nie einen gefahren“, bekennt er. „Das Handling ist großartig. Sogar auf Schnee lässt sich das Driften einfach kontrollieren. Die Gesamtbalance des Wagens ist einzigartig, mit jeder Menge Feedback an Bremse und Gas. Ein richtiges Supercar, aber auch ein Mittelding zwischen Rennwagen und normalem Straßenauto. Es macht echt Spaß, eine Maschine wie diese zu fahren. Die Ampel blitzartig hinter sich zu lassen und zu wissen, dass unter der Motorhaube jede Menge Pferdestärken stecken, auch wenn du sie nicht voll ausnutzt...“

Shwartzman ist offen, einnehmend und schlagfertig. Er ist außerdem das neueste Mitglied der Ferrari Driver Academy, um sein Potenzial in der Meisterschaft voll auszuschöpfen. Das Programm feierte kürzlich seinen 10. Geburtstag, und der junge Russe aus in Sankt Petersburg hat vor, dem erfolgreichsten FDA-Absolventen, Charles Leclerc, in die Formel 1 zu folgen.

Shwartzman begann mit dem Kartfahren im Alter von vier Jahren und ist deshalb auch mit dem Umherreisen vertraut, das der Motorsport so mit sich bringt. Aber er äußert sich auch erfrischend ehrlich über die einzigartigen Herausforderungen und die Entschlossenheit, die es braucht, um erfolgreich zu sein. „Anfangs war es ein bisschen schwierig für mich, denn ich hatte die meiste Zeit in Russland gelebt und musste nach Italien ziehen“, verrät er. „Diese Veränderung war hart, bis ich dann eine Wohnung bekam. Jetzt bin ich ganz entspannt und genieße mein Leben.“ 

Allen, die sich vom augenscheinlichen Glamour des Spitzen-Motorsports blenden lassen, sei gesagt, dass man sich komplett darauf einlassen und das alltägliche Leben hintanstellen muss. „Ich habe mein normales Leben geopfert“, gibt er zu. Aber der junge Rennfahrer ist fest entschlossen: „Ich will in meinem Leben eine Menge Dinge haben. Aber ich weiß, dass ich hart arbeiten und bescheiden bleiben muss, um sie zu erreichen, und niemals hochnäsig sein oder mich wie ein Superstar aufführen darf. Deshalb versuche ich, entspannt zu bleiben und herauszufinden, was ich verbessern muss.

Die Leute in meinem Umfeld, mein Dad und die Jungs von der FDA, machen mich auf Dinge aufmerksam, die mir selbst nicht auffallen. Es braucht seine Zeit, bis dir klar wird, dass du nicht immer im Recht bist. Aber das ist ein laufender Prozess“, gesteht er ein. 

 

 

 

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