Es war eine Herausforderung, ein Konzeptfahrzeug und spieltaugliches Auto zugleich in der Gran Turismo-Videospielreihe zu entwickeln, doch die Designer aus Maranello übertrafen die Erwartungen bei Weitem und räumten einen renommierten Red Dot Award ab
Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine Kristallkugel und könnten sehen, wie ein Einsitzer-Supercar in Zukunft bei Ferrari aussehen könnte. Es ist die Art von Herausforderung, von der jeder Kreative träumt, und es ist genau das, was Flavio Manzoni seinem Advanced Design-Team vorlegte, als er es in ein ebenso spannendes wie grenzgeniales Forschungsprojekt einbezog: ein Konzeptfahrzeug zu schaffen (etwas, das man an sich schon lange nicht mehr getan hatte), das das erste digitale Auto in der Geschichte von Ferrari sein würde.
Doch es müsse immer noch ein Ferrari sein, betonte Manzoni von Anfang an. „Es war wichtig, weit in die Zukunft zu blicken und den Zeithorizont in die ferne Zukunft zu verschieben“, erklärte er. „Aber wir mussten es auf realistische Weise machen. Also haben wir wie immer die Techniker einbezogen, um synergetisch arbeiten zu können, insbesondere mit der Aerodynamik-Abteilung unter der Leitung von Matteo Biancalana.“ Flankiert wurde er von Matteo De Petris, Chief of Advanced Design, Francesco Russo von der Abteilung Exteriors, Thomas Granjard von Interiors, Silvia Cavallaro von Colours&Trim und Salvatore Della Ventura von 3D. „Natürlich habe ich, wie bei jedem Projekt, meinen Designern gesagt, dass es das schönste Auto der Welt sein musste“, gab Manzoni zu.
Während der Vision Gran Turismo zweifellos ein Blick in eine mögliche Zukunft ist, ist das Design von Ferrari-Rennwagen-Prototypen der 60er und 70er Jahre inspiriert
So wurde der Vision Gran Turismo konzipiert – perfekt definiert in allen technischen Aspekten und gleichzeitig fast skulptural – so sehr, dass Manzoni ihn als „eine Speedform; ein von der Luft überströmtes Objekt, bei dem die Karosserie fast zu schweben scheint“ bezeichnete.
Obwohl der Vision Gran Turismo nur in der virtuellen Welt und als lebensgroßes, stilisiertes Modell mit vollständiger Innenausstattung existiert, ist er in jeder Hinsicht ein fertig entworfener Ferrari. Hinzu kommen die Datenblätter zu Technik und Leistung, damit virtuelle Motorsport-Fahrer ein durch und durch realistisches Erlebnis genießen können.
Manzoni bestätigt: „Bei Ferrari stammt alles aus integrierter Forschung und hängt nie nur von der Laune eines Designers ab.“
Dieser Meinung war auch die Jury der Red Dot Awards, die Manzoni und seinem Team in diesem Monat eine prestigeträchtige Auszeichnung für die „Best of the Best“ in der Kategorie „Innovative Products“ überreichte.