Jason H. Harper
Als Kristin Brown beschloss, dass ihr SF90 Stradale einzigartig werden sollte, begab sie sich zum Tailor Made-Showroom des Ferrari-Händlers in New York City. Die Lady aus Palm Beach war von den angebotenen Optionen geradezu überwältigt
Als Kristin Brown den Ferrari-Showroom an der Park Avenue betrat, wusste sie bereits, was sie wollte: etwas in Weiß. Die leidenschaftliche Ferrarista hatte einen SF90 Stradale bestellt und wollte ihn absolut einzigartig machen. Deshalb war sie nach Manhattan gekommen. Der Händler in New York ist außerhalb Italiens erst der dritte, der über ein Designstudio des Tailor Made-Programms verfügt. Das ist der höchste Personalisierungsgrad der Marke.
„Tailor Made-Kunden sind in der Regel stark modisch orientierte Leute, Kunstsammler und Designliebhaber“, so Catherine Santos, Tailor Made Specialist im Showroom.
Auf Brown, zu deren Sammlung aus acht Ferrari-Kreationen auch ein 488 Spider und ein 488 Pista gehören, trifft dieses Profil perfekt zu.
„All meine Autos haben ein gemeinsames Thema“, erklärt sie. „Die Karosserie ist bei allen weiß, mit schwarzen oder Carbonfelgen. Und ich setze immer rote Akzente: rote Bremssättel, rote Details bei der Innenausstattung.“
Die Möglichkeit, mit den Stoffen ein taktiles Element einzusetzen, ist für den gesamten Prozess von entscheidender Bedeutung. „In dieser Hinsicht ist das Ganze noch ziemlich altmodisch“, sagt Santos.
Brown kam, um sich Anregungen zu holen, auch durch die Renderings, die sie bei ihrer Ankunft bereits auf einem Design Board erwarteten.
Bei einer derart großen Anzahl von Wahlmöglichkeiten übernehmen die internen Spezialisten die Rolle von Wegbegleitern, die den Kunden dabei helfen, „ihren wahren Polarstern zu finden“, wie Santos es beschreibt.
Die drei „Kollektionen“ des Programms sind Classica, Scuderia und Inedita.
Classica ist von den großartigen Elementen der Vergangenheit der Marke inspiriert, wie zum Beispiel englischem Leder, das die Innenausstattung der Rennwagen aus den 1950er Jahren widerspiegelt.
Scuderia umfasst auf Leistung ausgerichtete Hightech-Materialien. „Wir bieten kugelsichere und militärische Materialien an, die super-aggressiv und einzigartig sind“, erklärt Santos.
Die Inedita-Kollektion lässt, wie der Name schon sagt, Experimenten und Kreativität freien Lauf.
„Inedita bedeutet wörtlich unveröffentlicht“, sagt Santos. „Wir bezeichnen damit die gewagteste Kollektion sowohl hinsichtlich des darin enthaltenen Potenzials an Fantasie, als auch in Bezug auf die verwendeten Materialien.“
Kristin Brown, die alle ihre Autos fährt und die Rennstrecke liebt, fühlte sich natürlich zur Scuderia-Kollektion hingezogen. „Als ich den Showroom betrat und die Spezialisten mir ihren Vorschlag zeigten, war ich überwältigt“, erklärt sie voller Bewunderung.
Sie beschloss gemeinsam mit den Spezialisten, das vom Hersteller empfohlene Assetto Fiorano-Paket hinzuzufügen, das Leistungsverbesserungen wie einen überarbeiteten Heckspoiler enthält. „Das ergibt einen deutlich aggressiveren Look“, so Santos.
Bei der Karosseriefarbe lenkte Santos Brown hin zu Bianco King, „dem weißesten Weiß, das Ferrari derzeit produziert“, mit schmalen Metallic-„Dreamlines“ in Rosso Corsa entlang der Motorhaube und
fliegenden Streben.
Das schwarze Interieur erhielt die gewünschten roten Akzente und Brown nahm begeistert den Vorschlag an, auch die Innenausstattung aus Carbon mit Dreamlines zu veredeln. „Der Speziallack und die Metallic-Streifen an der Außen- und Innenseite des Autos waren vor einem Monat noch gar nicht verfügbar. Sie haben Zugang zu Dingen aus der Produktion, die sonst keiner hat“, schwärmt Brown.
Das sind die Feinheiten, die Tailor Made ausmachen.
Für Sitze und Innenraum wurde anstelle von Leder der Super-Stoff Mycro Prestige ausgewählt. Dieses Hightech-Material bietet einen außergewöhnlichen Grip, besitzt nur ein Drittel des Gewichts und ist sowohl feuerfest, als auch wasserabweisend. „Ich wollte etwas, das für das Fahren auf der Rennstrecke geeignet ist, und dieses Material harmoniert auch mit dem Thema des Autos“, bestätigte Brown.
Santos genoss es sehr, mit der Ferrari-Sammlerin zusammenzuarbeiten. „Sie ist sehr leidenschaftlich und diese Begeisterung wird sofort spürbar.
Sie hat einen großartigen Blick für Design.“
Kristins Ehemann Matthew, ein Sammler, dessen Ferraris alle gelb sind, beschäftigt sich nun ebenfalls mit den Tailor Made-Optionen für seinen eigenen SF90. Brown ihrerseits denkt bereits über ihr nächstes Auto nach. „Wenn man sich einmal für Tailor Made entschieden hat, ist es nur noch schwer vorstellbar, dieses Programm nicht für jeden Wagen zu nutzen.“