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21 Dez 2021Magazine, Passion

Modellhaftes Verhalten

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Modellhaftes Verhalten

Alles begann mit einem Spielzeug, als er noch ein Kind war. Ein kleiner Ferrari war der Auslöser einer Sammelleidenschaft. Die mittlerweile 1.700 Modelle sind in einem Privatmuseum untergebracht

Text: Joachim Brauner

Ich sage gerne scherzhaft, dass ich meinen allerersten Ferrari zweimal gesehen habe.

Meine ‚erste‘ Begegnung mit einem Cavallino Rampante hatte ich als kleiner Junge in den 1960er Jahren, als ich Verwandte in New York City besuchte. Ich ging eine der Avenues von Manhattan entlang und kam an einem roten Ferrari Daytona mit schwarzer Lederausstattung und dröhnendem Motor vorbei.


Ich war total fasziniert vom Design, den Farben... und natürlich vom Sound. Der aus unglaublichen vier Auspuffrohren kam! So etwas hatte ich in meinem Leben noch nie gesehen. Es sah eher wie ein Flugzeug als wie ein Auto aus. Diesen Moment habe ich nie vergessen. 




Joachim Brauner hat seiner Sammlung eine ganze Etage seines Hauses gewidmet




Einige Jahre später entdeckte ich im Familienurlaub in Italien meinen ‚zweiten‘ ersten Ferrari: Diesmal war es aber kein echter, sondern ein Spielzeug-Ferrari. Er fiel mir im Souvenirladen ins Auge - ein Modell des Ferrari 312 T, den Niki Lauda in der Formel 1 gefahren hatte -, als wir an einer Autobahn-Raststätte anhielten, um eine Kleinigkeit zu essen. Ich war so fasziniert von diesem Auto, dass ich meine Eltern anflehte, es mir zu kaufen. So wurde der Grundstein zu meinem Hobby, dem Sammeln von Ferrari-Modellautos, gelegt. 


Dieser 312 T war das erste Objekt einer Sammlung, die im Laufe der Jahre zu einer der größten Sammlungen hochwertiger Cavallino Rampante-Modellautos heranwuchs. In meinem Privatmuseum in München habe ich rund 1.700 Roadster- und Rennwagenmodelle aus Maranello in den Maßstäben von 1:43 bis 1:8. Die Sammlung ist topaktuell: Die jüngsten Neuzugänge sind Modelle der Ferraris Monza SP1 und SP2.


 




Es ist nicht nur eine Autosammlung, es geht um alles, was Maranello




 Die meisten sind in den ‚klassischen‘ Ferrari-Farben wie Rot und Gelb gehalten. Aber meine Sammlung besteht nicht nur aus Autos. In den 40 Jahren meines Sammlerlebens hat sich meine Leidenschaft auf so ziemlich alles, was mit Maranello zu tun hat, ausgeweitet. 


Ich besitze Poster, Bilder und Erinnerungsstücke. Ich habe sogar ein ‚Scuderia Ferrari‘-Fernsehzimmer, in dem wir mit Familie und Freunden gemeinsam Formel-Eins-Rennen anschauen. Und natürlich habe ich Bücher, vor allem Bücher aus den 1950er und 1960er Jahren, die fabelhafte Zeichnungen enthalten. Ausgerüstet mit diesen Illustrationen kontaktierte ich vor etwa 20 Jahren einen der besten Modellbauer, eine deutsche Firma namens „One-Man-Factory“. Gemeinsam begannen wir mit dem Bau von Miniatur-Unikaten und schufen Modelle, wie es sie zuvor nie gegeben hatte. Wahre Schmuckstücke der Handwerkskunst. 


 




Die Kollektion umfasst rund 1.700 Roadster- und Rennmodelle aus Maranello




Im Laufe der Jahre hat sich mein kleines ‚Ferrari-Museum‘ – meine ‚Ferrari Männerhöhle‘, wie einer meiner Söhne es scherzhaft genannt hat – herumgesprochen, und viele Freunde und Verwandte kamen zu Besuch. Als meine Buben jünger waren, baten sie mich oft, ihren Freunden die Sammlung zu zeigen. Das habe ich immer gerne gemacht, denn die Sammlung ist eine Möglichkeit, meine Leidenschaft für Ferrari mit anderen zu teilen. 


Wenn man von so viel Schönheit des Cavallino Rampante umgeben ist, könnte man meinen, es sei schwierig, einen ‚Lieblings‘-Ferrari zu haben. Das ist aber nicht der Fall. Obwohl sie alle Kunstwerke sind, ist der F40 mein bevorzugter Roter.


Es war der letzte Wagen, den das Unternehmen mit Enzo Ferrari als Firmenchef produzierte. Ich erinnere mich, dass er damals als das schnellste Auto aller Zeiten galt. Und das Design war – und ist immer noch – ikonisch. Der Wagen ist auch mein Favorit in meiner Sammlung. Ich besitze sogar mehrere Versionen davon, in Maßstäben von 1:43 bis 1:8. Er ist ein wahres Meisterwerk, das mich immer wieder aufs Neue begeistert. 





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