Das Official Ferrari Magazine feiert seine 50. Ausgabe. Zu diesem Jubiläum möchten wir die Geschichte des Cavallino Rampante näher beleuchten und einige faszinierende Begebenheiten und von Menschen erzählen, die alle mit der Nummer 50 verbunden sind.
Ein 50-jähriges Erbe – Vom Daytona bis zum 812 GTS
Als Ferrari 1969 seinen 365 GTS4 – die Cabrio-Version des legendären „Daytona“ – auf den Markt brachte, konnte die Welt nicht ahnen, dass dies für ganze 50 Jahre das letzte Cabrio-Coupé mit V12-Frontmotor aus Maranello bleiben sollte. Im Jahr 2019 stieg dann endlich der Geist des „Daytona“ Spider wie ein Phönix aus der Asche, als der 812 GTS in die Fußstapfen seines berühmten „Vaters“ trat.
Der 50. Sieg von Ferrari – Giannino Marzotto, am 16. Oktober 1949
1949, nur wenige Jahre nach Ferraris Debüt im Motorsport, konnte das Cavallino Rampante einen echten Meilenstein erreichen: den fünfzigste Rennsieg des Unternehmens. Wir sprechen vom Bergrennen Vermicino-Rocca di Papa, bei dem Rennpilot Giannino Marzotto in einem Ferrari 166 MM antrat.
D50 – Das Auto, mit dem Fangio 1956 den Weltmeistertitel holte
Ursprünglich hatte Vittorio Jano den glorreichen Grand Prix-Wagen D50 für Lancia entworfen. Doch als sich der Turiner Automobilhersteller 1955 aus dem Rennsport zurückzog, übergab man den D50 für die Formel-1-Saison 1956 an Ferrari. Das Design des Rennwagens mit V8-Motor entsprach nicht ganz dem Stil des Unternehmens und wurde rasch in Maranello umgebaut. Der legendäre argentinische Rennfahrer Juan Manuel Fangio, der 1956 zum Ferrari-Team stieß, fuhr mit dem D50 drei Siege ein. Überhaupt war dieses Jahr mit insgesamt fünf Grand Prix-Siegen ein goldenes Jahr für Ferrari. Am Ende der Saison hatte Fangio seinen vierten Weltmeistertitel erobert und Ferrari konnte sich einmal mehr mit dem Herstellertitel schmücken.
Der 50. Formel-1-Wagen von Ferrari – Der außergewöhnliche F2004
Der fünfzigste Formel-1-Wagen, der von Ferrari gebaut wurde – der F2004 – war ein echter „Goldjunge“, und das in jeder Hinsicht. In der Saison 2004 erzielte Michael Schumacher mit ihm 13 Siege, sein Teamkollege Rubens Barrichello zwei weitere. Mit 15 Siegen in 18 Rennen gilt der F2004 als der erfolgreichste F1-Ferrari aller Zeiten. Schumacher sicherte sich in diesem Jahr seinen legendären siebten Titel, seinen fünften in Folge für Ferrari.
J50 – Ein einzigartiger Ferrari für Japan
Im Jahr 2016 feierte Ferrari Japan sein 50-jähriges Bestehen auf spektakuläre Weise, mit einem Auto in einer Limited Edition, das ausschließlich japanischen Kunden vorbehalten war: dem Ferrari J50. Vom J50 gibt es nur zehn Exemplare, die alle von Ferraris Centro Stile in Maranello entworfen und nach speziellen Kundenwünschen gebaut wurden – ganz im Sinne der Fuoriserie-Tradition von Ferrari.
Ferraris 50. Formel-1-Sieg – Lauda triumphiert zum ersten Mal mit der Scuderia
Ferraris neuer Fahrer für 1974, Niki Lauda, hatte bereits die ganze Saison über für Furore gesorgt – doch ein Sieg mit dem 312 B3-74 war ihm noch nicht gelungen. Im April 1974, beim vierten Rennen der Formel-1-Saison im spanischen Madrid, legte Lauda auf nasser Fahrbahn ein außergewöhnliches Rennen hin: Er startete in der Pole Position und fuhr seinen ersten Sieg für Ferrari ein – den 50. Formel-1-Sieg der Scuderia. Ein legendäres Ereignis!
Ferrari 330 P Nr. 50 – Ein Premierensieg
Die Ferrari-Dynastie mit Sportrennwagen, die das Kürzel „330 P“ im Namen tragen, ist legendär. Der erste von ihnen eroberte 1964 die Rennstrecken: Sein Debüt gab er am 25. Oktober in Monza beim Trofeo Bettoia. Am Steuer saß der italienische Fahrer Ludovico Scarfiotti, seine Startnummer war die 50 – ein gutes Vorzeichen. Im Laufe des dreistündigen Rennens zeigte sich der 330 P dominant und konnte schließlich einen umfeierten Premierensieg erzielen.
Ferrari 156 Nr. 50 – Ein weiterer Premierensieg
Giancarlo Baghetti war der erste – und bislang einzige – Formel-1-Fahrer, der sein Formel-1-Debüt gewann. Die Rede ist vom Großen Preis von Frankreich in Reims am 6. Juli 1961, Baghettis „Gefährt“ war der Ferrari 156, auch unter dem Namen „Haifischmaul“ bekannt. Nach einer 52 Runden dauernden Schlacht bei brütender Hitze konnte Baghetti, der mit der Startnummer 50 fuhr, in der letzten Kurve an Dan Gurneys Porsche vorbeiziehen und mit einer Zehntelsekunde Vorsprung die Ziellinie überqueren.
Ferrari F333 SP Nr. 50 – Ein Comeback nach 20 Jahren und abermals an der Spitze
Nach Ferraris Sieg bei der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1972 mit dem 312 PB sollte es zwei Jahrzehnte dauern, bis das Cavallino Rampante wieder zu den Closed-Wheel-Rennen zurückkehrte. Von Beginn an zeigte der neue F333 SP seine absolute Dominanz. Am 17. April 1994 siegte Jay Cochran, der mit der Startnummer 50 angetreten war, beim 2-Stunden-Rennen von Road Atlanta in den USA. Dies war nur der erste von vielen Siegen für den F333 SP, wobei sein ruhmreichster zweifellos jener bei den 24 Stunden von Daytona im Jahr 1998 war.
Die Startnummer 50 – zum ersten Mal auf einem Ferrari
Der in Großbritannien geborene Rennfahrer Tony Brooks unterschrieb für die Formel-1-Saison 1959 einen Vertrag als Fahrer bei der Scuderia Ferrari. Die seitlich an seinem Ferrari 246 F1 angebrachte Startnummer war die 50, womit er der erste Ferrari-Fahrer war, der mit dieser Nummer in ein Rennen startete. Beim ersten Rennen der Saison 1959 in Monaco überzeugte Brooks mit einer äußerst soliden Leistung und konnte sich den zweiten Platz sichern. Ein Spiel, das sich am Ende der Saison wiederholen sollte: Mit seinen zwei bemerkenswerten Siegen am Steuer des Ferrari 246 F1 in Frankreich und Deutschland schaffte er den zweiten Platz in der Fahrergesamtwertung.
F50 – Das Jubiläumsmodell
Wie könnte man besser 50 Jahre Ferrari feiern als mit einem neuen spektakulären GT mit V12-Motor? Mit einer Konstruktionstechnologie und Aerodynamik im Stil der Formel 1 schaffte man ein Straßenauto, so rein und kompromisslos, wie es 1995 nur möglich war: faktisch ein Formel-1-Wagen, doch im Gewand eines GT.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus der 50. Ausgabe des The Official Ferrari Magazine, jetzt verfügbar