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MOTOR DER HOFFNUNG

16 dicembre 2019

Der Ferrari-Präsident John Elkann ist nach Amatrice – ein abgelegenes Bergstädtchen etwa 140 Kilometer nordöstlich von Rom – gereist, um das anhaltende Engagement der Marke für eine Gemeinde unter Beweis zu stellen, die für ihre Tapferkeit in der Not auf große Anerkennung gestoßen ist. Dieser besondere Tag bot zwei Highlights: die Übergabe eines V8-Turbomotors und die Enthüllung eines neuen Namensschilds für die Ortsschule „Istituto Onnicomprensivo“ zu Ehren des verstorbenen Sergio Marchionne.

„Wie Enzo Ferrari sagte, ist der Motor das Herz eines jeden Autos. Und wir möchten Ihnen und euch gerne eines schenken“, verkündete Elkann vor den aufgeregten Schülern, Lehrern und Eltern, während er ein makelloses Exemplar des Motors enthüllte, der für ihn „der schönste und erfolgreichste Motor aller Zeiten“ ist. Er erklärte den anwesenden Würdenträgern und Eltern: „Wir möchten, dass er hier bleibt, um Sie alle daran zu erinnern, dass Sie für Ferrari wichtig sind und was Sie in Zukunft leisten können.“

In einer Fragerunde brachte Marco, ein Schüler der fünften Klasse, die Frage auf, was die Zukunft wohl bereithält. Dieses Thema beschäftigt die kleine Gemeinde ständig, die noch heute von dem Desaster aus 2016 gezeichnet ist. Als Antwort nannte Elkann Sergio Marchionne als Vorbild. Mit 14 Jahren verließ der ehemalige CEO von Ferrari Italien und ging nach Kanada, wo er fleißig studierte, eine neue Sprache lernte und zwei Universitätsabschlüsse erhielt. „Wenn ihr denselben Ehrgeiz habt, könnt ihr der Zukunft voller Optimismus entgegensehen“, sagte Elkann. „Ihr braucht keine Angst zu haben“, versicherte er seinem jungen Publikum.

Im August 2016, nur wenige Tage nach dem tödlichen Erdbeben in Mittelitalien, spendete Ferrari das 500. Exemplar des LaFerrari-Modells. Es wurde bei den Finali Mondiali in Daytona versteigert und erzielte einen Preis von 6,5 Millionen Euro ‒ damals ein Rekord für ein Auto aus dem 21. Jahrhundert. Der gesammelte Betrag war für die Investition in den Wiederaufbau der Schule bestimmt, in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Institutionen und Behörden.

Als der große Plan in Amatrice umgesetzt wurde, äußerte sich der Direktor Giovanni Luca Barbonetti, der als Erster die Idee hatte, die Schule nach Sergio Marchionne zu benennen, begeistert: „Es ist eine wunderschöne Schule, ähnlich der großen Campusse in Nordeuropa ‒ etwas, was wir hier in Italien nicht haben.“ Heute wird sie von ca. 230 Schülern besucht, von Kleinkindern bis zu Teenagern, mit einer Schulkantine und einer Turnhalle. „Es ist wichtig, nicht nur ein nützliches und dauerhaftes Projekt in dieser Region zu hinterlassen“, sagte Elkann, dem diese große Bildungsinitiative besonders am Herzen liegt. „Sondern auch, den jungen Menschen aus Amatrice Vertrauen und Unterstützung zu beweisen.“

Es gibt bereits Pläne, den Schülern eine Reihe von Schulungserfahrungen in Maranello anzubieten, sodass sie das Unternehmen, seine Produktionsprozesse und die Organisation besser kennenlernen können.

Bei der Wiedereröffnung der Schule unter neuem Namen war ein besonderer Gast anwesend: Francesco Di Paolo, ein Ferrari-Angestellter, der in Amatrice geboren wurde. Er wurde von seiner Mutter begleitet, die selbst früher Lehrerin an der Schule war, die zerstört wurde. So verband sich eine persönliche Geschichte mit der Beziehung zwischen Maranello und dem Bergstädtchen im Latium.

Elkann signierte eine Flagge der Scuderia Ferrari, die von Schülern geschwenkt wurde, bevor er in die Schulkantine ging, um einen Teller Spaghetti zu genießen. Spaghetti all’Amatriciana, natürlich. Glaube, harte Arbeit, Taten: Die Werte, die stets Marchionnes Leben kennzeichneten, leben weiter.