Einer der vielen Vorzüge einer legendären Marke – Protagonist einer langen Erfolgsgeschichte und in der ganzen Welt bekannt – ist die Möglichkeit (und in gewissem Maße die Verantwortung), den eigenen Schatz an Exklusivität weiterzugeben. Mit diesem Esprit hat die Ferrari Classiche Abteilung beschlossen, die Tore des Unternehmens aus Maranello für diejenigen zu öffnen, die das Erbe an Geschichte, Leidenschaft und Legende, das dahinter gehütet wird, aus nächster Nähe kennenlernen möchten. So ist die Ferrari Classiche Academy, ein Fahrkurs mit Fokus auf einigen klassischen Supercars des Cavallino Rampante, entstanden. Bei der jüngsten Ausgabe waren sieben Ferrariste aus Polen, angeführt von Karolina Szulecka, Vertreterin der lokalen Händlerniederlassung von Ferrari, mit dabei.
Wir haben mit einigen von ihnen in den Boxen der Pista di Fiorano während einer kurzen Pause zwischen zwei Fahreinheiten geplaudert. „Ich arbeite seit 7 Jahren bei Ferrari, und ab dem ersten Tag haben mich die Kundinnen gebeten, eigene Events für sie zu organisieren, wo sie sich als Protagonistinnen fühlen können“, erzählt Karolina.
„Frauen, die einander noch nie gesehen haben, dabei zuzuhören, wie sie ihre Kenntnisse vertiefen und von Gangschaltung, Zwischengas oder Spitze-Hacke-Technik reden, ist Musik in meinen Ohren! Die hilfreichste Übung? Das Fahren auf nasser Strecke, wo ihnen einige Techniken beigebracht wurden, die sie auch beim Fahrern ihrer Ferraris brauchen können.“ Die Gruppe umfasst routinierte Fahrerinnen von Einmarken-GT-Rennen des Cavallino Rampante, sowie auch solche, die bisher noch keinerlei Erfahrung im sportlichen Fahren gesammelt haben.
Maja Krasowska, die zu letzterer Kategorie gehört, gibt lächelnd zu, dass ihr „bei den Lenkübungen bei niedriger Geschwindigkeit auf dem Gymkhana-Parcours der Gedanke kam, dass dieser Kurs unter anderem auch ein perfektes Körpertraining ist, wenn man bedenkt, welcher Kraftaufwand beim Kurvenfahren im Vergleich zu Autos mit Servolenkung nötig ist!“ Die positiven Aspekte der Ferrari Classiche Academy, so Maja weiter, beschränken sich jedoch nicht auf die Stärkung des Bizeps: „Ich bin sicher, dass ich mich, wenn ich erst wieder in Polen bin, in meinem Ferrari viel sicherer und wohler fühlen werde, weil ich nun weiß, wie man das Fahrzeug bei jeder Witterung unter Kontrolle behält. Außerdem habe ich gelernt, wie man besonders effizient in die Kurven fährt.“
Gänzlich anders ist der Background von Agata Smolka (alias agi_chasingmylimits), die als Teilnehmerin der Ferrari Challenge beschlossen hat, sich an Ikonen vom Kaliber eines 308 GTBi, GTS und Quattrovalvole – wahrhaftige Vorläufer der Boliden, die sie seit zwei Jahren auf den Rennstrecken rund um den Erdball lenkt – heranzuwagen: „Sich hinter das Lenkrad eines Oldtimers zu setzen, ist wirklich eine unglaubliche Herausforderung. Die bestens ausgebildeten Trainer haben mir außerdem ein paar Tricks beigebracht, die mir auch bei den Rennen zugutekommen werden.“
Während Agata vor dem Hintergrund ihrer Erfahrung die Ferrari Classiche Academy all ihren Kolleginnen weiterempfiehlt, fügt Maja hinzu, dass „diese Veranstaltung auch deshalb so besonders ist, weil das Lenken eines Supercars mit dem Partner für eine Frau oft problematisch sein kann, weil wir uns leider oft beurteilt fühlen. Die Gelegenheit zu haben, sich die nötige Zeit zu nehmen, die Konzepte ohne Druck zu verinnerlichen und alle Fragen zu stellen, die wir möchten, ist wirklich... außerordentlich!“ Die Koordinatorinnen des Kurses erinnern uns daran, dass es für die Teilnehmerinnen Zeit ist, sich wieder hinters Lenkrad zu setzen. Doch bevor sie wieder von den tausend Aktivitäten des Tages in Beschlag genommen wird, verrät uns Karolina noch ihre persönliche Quintessenz dieser besonderen Fahreinheit von Ferrari Classiche Academy: „Die Mädels sind begeistert, weil es eine der allerersten Automobilveranstaltungen ist, die rund um sie, ihre Bedürfnisse und ihre Interessen entwickelt, organisiert und umgesetzt wurde.