Die Daytona Hall of Fame umfasst fünf Gesamtsiege und 16 Klassensiege des Unternehmens aus Maranello. Der ikonischste? Zweifellos diejenigen des Ferrari 330 P3/P4 von Lorenzo Bandini und Chris Amon im Jahr 1967, dem Jahr des historischen Parade-Finish, mit dem 330 P4 von Mike Parkes und Ludovico Scarfiotti und dem 412 P von Pedro Rodriguez und Jean Guichet auf den Plätzen zwei und drei.
In diesem Jahr bringt das Cavallino Rampante fünf Ferrari 296 GT3 und sieben offizielle Fahrer in den Klassen für Serienfahrzeuge auf den Daytona International Speedway. In der GTD Pro setzt das Team Risi Competizione auf Daniel Serra und Davide Rigon, Spezialisten für die Rennen jenseits des Atlantik und Gewinner des Endurance Cup 2022, flankiert von Alessandro Pier Guidi und James Calado, die – zusammen mit Antonio Giovinazzi – zu den „Königen“ der 24 Stunden von Le Mans 2023 gekrönt wurden.
In der GTD-Klasse teilt sich Miguel Molina das Auto von AF Corse mit Simon Mann, François Heriau und Kei Cozzolino. Alessio Rovera startet bei Triarsi Competizione mit Onofrio Triarsi, Charles Scardina, Riccardo Agostini; Antonio Fuoco kehrt mit Cetilar Racing mit Roberto Lacorte, Giorgio Sernagiotto und Eddie Cheever III nach Amerika zurück. Komplettiert wird Ferraris „Delegation“ durch das Conquest Racing Team mit Manny Franco, Albert Costa Balboa, Alessandro Balzan und Cédric Sbirrazzuoli.
Nach dem Roar Before the 24, dem Test- und Qualifying-Wochenende, steht die Startaufstellung für die 24 Stunden fest: In der GTD Pro werden Serra und seine Teamkollegen als Fünfter starten, während sich in der GTD Costa, Fuoco, Rovera und Molina mit ihren Ferraris auf den Plätzen sechs, sieben, acht und elf qualifiziert haben.
„Was ist Daytona? Es ist eine Art Erwachen aus dem Winterschlaf, ein faszinierendes Rennen, bei dem das Ergebnis traditionsgemäß bis zur letzten Stunde offen bleibt“, sagt Pier Guidi, der 2014 in Florida in der GTD-Klasse gewann und damit den bisher letzten Erfolg des Cavallino Rampante einfuhr. Der 40-jährige Fahrer aus Italien fügt hinzu: „Hier herrscht eine besondere Atmosphäre im großen amerikanischen Stil. So gibt es zum Beispiel keine echten Boxen, sondern Zelte, die hinter einer kleinen Betonmauer aufgestellt sind, wo das Team arbeitet. Wenn man zum Tanken und Fahrerwechsel zurückkommt, muss alles so schnell wie möglich gehen, auch die sportliche Geste, über die Mauer zu klettern, um keine Zeit zu verlieren.“
Ein ganztägiges Rennen wie Le Mans, Spa-Francorchamps und der Nürburgring, um die anderen großen 24 Stunden-Rennen zu nennen. Daytona ist jedoch in vielerlei Hinsicht einzigartig, vielleicht vor allem aufgrund des berühmt-berüchtigten „Banking“ (der Fahrbahnneigung zur Innenseite der Rennstrecke), den Kurven mit bis zu 31° Neigung, in denen der Ferrari 296 GT3 seine Leistung voll entfalten kann.
„Es ist unmöglich, mit Worten zu beschreiben, was ein Fahrer beim Banking fühlt, und nicht einmal der Simulator vermittelt die Idee dieses Gefühls perfekt“, erklärt Davide Rigon. „Hier kann man einen Unterschied bewirken. Zum Beispiel nach einem Reifenwechsel mit kalten Reifen, wenn diese steilen Kurven nass sind, wird es schwierig, das Auto zu steuern. Man darf den Fuß nicht vom Gaspedal nehmen, sonst wird es gefährlich vor allem wegen des Verkehrs, aber wenn man ‚Vollgas‘ gibt, muss man viel Mut haben. Das sind heikle und aufregende Momente.“
In Florida, wo der 296 GT3 im Januar 2023 offiziell sein Debüt gefeiert hat, hegen die Ferrari-Crews große Ambitionen. Der Traum, ganz oben auf dem Podest zu stehen, ist mit dem Bewusstsein für die Arbeit der letzten Monate verbunden. Daniel Serra ist überzeugt: „Wir werden um den Sieg kämpfen, indem wir das Potenzial unseres Autos und das Zusammenspiel unseres Teams ausschöpfen: Davide, Ale, James und ich verstehen uns super und es gibt einen roten Faden, der uns verbindet: Sobald wir unsere Helme aufsetzen, versuchen wir immer, die Schnellsten zu sein.“